Eine fast perfekte Tarnung

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Teaser

Historischer Krimi aus dem Jahre 1859. Mary Quinn deckt als Maurerlehrling verkleidet einen Mordfall auf.

Beurteilungstext

Mary Quinn hatte eine tragische Kindheit. Mit 10 Jahren verlor sie ihre Eltern und konnte das Leben auf der Straße nur unbeschadet überstehen, weil sie sich als Junge verkleidete. Zur Zeit wohnt sie in einem Mädchen-Institut. Es handelt sich dabei um eine Detektiv-Agentur. die von einer Frau gegründet war und nur Frauen beschäftigt. Seit einem Jahr befindet sich die 18jährige Mary in der Ausbildung zur Geheimagentin. Jetzt soll sie als junger Maurerlehrling auf dem Baugelände zum Big Ben forschen. Dort ist ein Maurer in der Nacht vom Turm gestürzt. Es ist noch unklar, ob es ein Unfall oder ein Mord war. Für Mary ist der Fall eine wichtige Bewährungsprobe. Wenn sie erfolgreich arbeitet, wird sie vielleicht in sechs Monaten ein vollwertiges Mitglied der Agentur. Die Erfahrungen auf dem Bau sind hart und schmerzhaft. Immer wieder ist sie in Gefahr als Mädchen entlavt zu werden. Zum Glück wird sie zum Helfer von James Easton bestimmt. James soll als unabhängiger Gutachter überprüfen, ob die Sicherheitsvorschriften auf dem Bau eingehalten worden sind. James und Mary kennen sich von einem anderen Mordfall und hegen mehr als Sympathie füreinander. Zusammen gelingt es ihnen alle Unregelmäßigkeiten und den Mord aufzuklären. - Der Kriminalfall ist spannend aufgebaut. Geschickt und mit Liebe zum Detail gelingt es der Autorin ein Bild von den Zuständen in London um 1860 zu entwerfen. Sie beleuchtet vor allem die Not und den Lebenskampf der unteren Schicht, prangert Korruption und Verschwendung in den begüterten Kreisen an. Eine gewisse humorvolle Behäbigkeit in der Erzählweise ist dem historischen Ambiente durchaus angemessen . Wahrscheinlich finden vor allem Mädchen Gefallen an diesem unaufgeregten, mit einer zarten Liebesgeschichte verknüpften Krimi.