Ein Stern namens Mama

Autor*in
Fessel, Karin-Susan
ISBN
978-3-8415-0440-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
159
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Was tun, wenn plötzlich ein Familienangehöriger im Sterben liegt? Louise ist elf Jahre alt, als sie das erste Mal mit dem Tod konfrontiert wird, denn ihre Mutter ist an Krebs erkrankt. Deshalb muss sie Abschied nehmen. Eigentlich ist Louise noch zu jung für diese Trennung, allerdings lernt sie, Hoffnung zu schöpfen.

Beurteilungstext

Drei Monate ist es her, seitdem Louises Mutter an Brustkrebs verstarb. Im einem Rückblick erzählt die 11-Jährige vom Abschied nehmen: Dem Knoten in der Brust, den die Erwachsenen Krebs nennen, der ersten Brust-Operation, dem Rückfall, den verschiedenen Therapieansätzen, der Verschlimmerung sowie dem langen Leiden bis hin zum Tod. Ihr kleiner Bruder Ruben ist noch zu jung, um zu verstehen, und der Vater verdrängt lieber, statt darüber zu sprechen.

Trost und Rat findet Louise bei Janni, dem Jugendfreund ihrer Mutter. Er ist es, der sie aufmuntert, sie stärkt und ihr aufzeigt, dass man Probleme besser gemeinsam bewältigt als im Alleingang. Denn Louise möchte vorbereitet sein. Sie möchte alles wissen. Das Thema Tod ist für sie jenseits der Vorstellungskraft, und dass Mama eines Tages nicht mehr da ist, macht sie sehr traurig. So trifft sie eines Tages eine Abmachung mit Mama: Sollte Mama sterben, so blickt sie für immer vom Himmel auf Louise herab und begleitet sie, als Stern. Obwohl die junge Ich-Erzählerin bereits weiß, dass Sterne entfernte Himmelskörper sind, nimmt sie die Vorstellung gerne an und findet darin Trost.

Karen-Susan Fessel zeichnet eine warme, intakte Familie, die durch den Krebs erschüttert wird. Sie dokumentiert den Sterbeprozess aus den Augen eines Kindes, welches diesen sehr intensiv miterlebt. Das Werk ist aufgrund der Erzählweise eine Art persönlicher Bericht, der den Leser nah an das Geschehen herantreten lässt. Diese Nähe sowie der ständige Wechsel zwischen Hoffnung und Verzweiflung sollte man nicht jedem Kind zumuten. Ein persönlicher Bezug zu dem Thema oder zumindest Interesse daran sollten bereits vorab vorhanden sein.

Die Autorin ergänzt in diesem Zusammenhang im Anhang Adressen und Anlaufstellen für Betroffene, um ihnen Kontaktmöglichkeiten zu eröffnen. Überhaupt hat man während des Lesens den Anschein, dass Karen-Susan Fessel mit der Thematik vertraut zu sein scheint, weil die Erzählung authentisch wirkt.

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Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.05.2018