Ein Schwein im Kindergarten

Autor*in
ISBN
978-3-95470-076-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Ramel, Charlotte
Seitenanzahl
28
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wenn es im Kindergarten aussieht wie im Schweinestall, so muss die Ursache kein Schwein sein, kann aber. Unser einsames Schwein aus der Nachbarschaft ist jedenfalls nur indirekt Schuld daran, denn die Kindergärtnerinnen sollen nicht mitbekommen, wer hier von den Kindern eingeschleust wurde. Eine schöne Geschichte über Vorurteile und Einsamkeit und deren Überweindung.

Beurteilungstext

Hier fröhliches Kinderlachen und gemeinsames Spielen, dort Einsamkeit in der Suhle hinter den festen Lattenzäunen. Als die Sehnsucht des jungen Schweins zu groß wird, gräbt es sich mit festem Willen unter der Einfriedung durch und wird tatsächlich von dem kleinen lieb-frechen Mädchen mit dem honigfarbenen Haar in den Kindergarten eingelassen. Wie selbstverständlich halten alle Kinder zusammen, können die Kindergärtnerinnen mehrfach mit solidarischen Tricks täuschen, sodass sich ein unvergesslicher Tag anbahnt. Aber dann kommt es, wie es kommen muss: Das Schwein wird entdeckt, die Kinder müssen nachgeben und auch das Schwein steht wieder in seiner Suhle - mit dem Po zu den Kindern, denn das Sehen und Sehnen schmerzt zu sehr. Schluss der Geschichte? Mitnichten! Kindergärtnerinnen sind eben doch auch ""Kinder""!
Bild und Text teilen sich den Platz auf den Seiten. Der Verzicht auf Perspektive und realitätsgetreue Größenverhältnisse tut der Geschichte gut. Wichtig sind die Gesichter der Kinder und ihr Verhalten, wobei als witziger ""running gag"" der kleine Junge mit dem Schmusetuch und dem Daumen im Mund dient. Auch wenn die Clique um das Mädchen ""Honighaar"" das Schwein geschickt einschleust, sieht man, dass ALLE Kinder ihre Rolle sofort erkennen und mitspielen.
Geschickterweise werden zwei oder sogar drei Handlungen auf Doppelseiten eingeflochten, sodass nicht nur durch das Laufen der Kinder Bewegung suggeriert wird, sondern Zeit in die Bilder gepresst wird, der Text mit dem Bild im Gleichklang bleibt.
Sehr witzig sind einzelne Handlungen der Kinder im Bild festgehalten, besonders die, die sie als Imitatoren der Kindergärtnerinnen zeigen. Das Schwein muss nun mal auf die Regeln hingewiesen werden und diese auch einhalten - jedenfalls solange es (noch) im Kindergarten ist.
Eine schöne Geschichte für Kindergartenkinder, die - mit Recht - gegen Regeln verstoßen, damit wichtigere Regeln zur Geltung kommen können. Das müssen auch die Kindergärtnerinnen einsehen und eine möglichst wunderbare Lösung finden - so wie in dieser Geschichte.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010