Ein Pandabär im Garten - Drei kleine Weisheiten

Schlagwörter

• Freundschaft
• Philosophie

Teaser

Um drei Zen-Geschichten herum erfindet Jon Muth eine Rahmenhandlung, die er mit wunderschönen Aquarellen bebildert. Geschmacksbildend und nachdenkenswert.

Beurteilungstext

In der Rahmenhandlung treten drei Kinder unterschiedlichen Alters auf: Edda, ihr älterer Bruder Max und der kleine Karl. Der entdeckt zuerst den riesigen Panda mit dem Namen "Stilles Wasser" im Garten. Er wohnt wohl in der Nachbarschaft, lief aber seinem roten Schirm hinterher. Die vier schließen Freundschaft und nacheinander besuchen die drei Kinder den Bären bei sich zu Haus. Dort erzählt der Panda jedem je eine Geschichte, die von unserem "normalen" Denken und Fühlen (stark) abweicht.

Während die Aquarell-Bilder der Rahmenhandlung klar gegliedert sind und eine besondere Arte der Sauberkeit ausstrahlen, sind die drei Geschichten in Schwarz-weiß gehalten, zum Teil mit dickem Borstenpinsel grob geschwärzt. Obwohl der Text von Menschen spricht, zeichnet Muth Tiere: Hase als Bauer oder Soldat, Waschbär als Dieb, Mäuse als Mönche. Aha, hier ist Übertragung gefordert - nicht nur vom Tier zum Menschen, sondern auch von Geschichte in Wirklichkeit und Wertesystem!

Es treten keine Erwachsenen auf. Selbst das "Foto" an der Wand zeigt nur die drei Kinder. Der Panda ist groß fast wie ein Haus. Seine Utensilien sind aus dem Japanischen übernommen: roter Papierschirm, Kimono, Teezeremonie-Kanne. Die Häuser bleiben als Schatten, als festen Raum sehen wir nur den Flur der Kinder, einmal den Licht durchfluteten des Panda-Hauses. Bilder wie Texte strahlen die Ruhe aus, die wir von Meditation und Nachdenken erwarten.

Ein wunderschönes Buch, das auf der Auswahlliste zum LesePeter für den August 2007 stand.