Ein Lied für Lorkie

Autor*in
ISBN
978-3-219-11530-7
Übersetzer*in
Ahorner, Peter
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Bowen, Dean
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lärm und Gefahr oder Ruhe und Sicherheit? Für Lorkies besten Freund Brian ist die Antwort klar, aber Lorkie selbst sucht die Geschwindigkeit, den Lärm, die Unruhe. Ach ja, beide sind Vögel, der eine lieber Dachvogel, der andere liebt den Kreisverkehr mit den Bäumen, die ausschauen wie ein Dauerlutscher. Aber dort ist Lorkie so einsam wie er traurig ist auf dem Dach. (P.S. Es gibt ein "Happy End")

Beurteilungstext

Lorkie ist ein gelber Vogel mit großem Auge und roter Iris, sein Schnabel ist nur so braun, dass er sich von seinem Körper unterscheidet. Er ist zeitgleich geschlüpft wie Brian, ein schwarzer Vogel mit gelbem Schnabel, viel zu dünnen Beinen und einem roten Flügel. Beiden steht, nicht nur bei der Vorstellung im Buch, ein kleines Insekt auf dem Schnabel, das offensichtlich nicht als "Futter" angesehen wird. Ein ganz leichter Bogen im Schnabel deutet an, dass beide freundliche Tiere sind.
Allerdings nicht unbedingt glücklich, denn Brian macht sich Sorgen um seine kleine Schwester mit dem Namen "Schätzchen", die zwar "sehr, sehr süß" ist, als einzige jedoch kein eigenes, ja gar kein Lied hat. Schätzchen "hat keine Stimme". Dass sie außerdem nichts hören kann, erfahren wir erst zum Schluss, der zeigt, dass auch ein "Makel", eine "Behinderung" kein Nachteil sein muss. Im Gegenteil!
Die Bilder von Dean Bowen sehen auf den ersten Blick aus wie einfache Collagen: ein großer Körper, auf den drei Flächen geklebt wurden, ein schwarzer Hintergrund. So nehmen wir Lorkie auf dem ersten Bild wahr. Entsprechend Brian und auch Schätzchen, die beide riesengroß auf einem kleinen Haus stehen, von dem wir durch drei hellgelbe Fenster (an merkwürdiger Stelle des Hauses) annehmen, dass da wohl Menschen leben. Die Siedlung eben dieser Menschen wird durch eine Schnellstraße getrennt vom Rest der Stadt, Häuser mit gelb-rot gestreiften oder grauen Dächern, dicht an dicht, keins zeigt einen Schornstein. Ein ideales Wohngebiet für Vögel scheint es dennoch zu sein.
Die anderen Vögel der Kolonie sind ebenso plakativ gestaltet, jeder jedoch sehr unterschiedlich zu den anderen. Das legt nicht nur den Verdacht nahe, dass hier eine Geschichte erzählt wird von Individuen, so wie wir Menschen uns fühlen. Jeder ist einzigartig, auch wenn das Grundgefüge gleich ist. Aber auch in dieser Vielfalt gibt es Außenseiter, einige, die noch ganz anders sind. Von diesen erzählt das Buch so, dass wir auch gern so wären wie diese, die anders sind.
Vielleicht können wir das übertragen, wenn wir Menschen begegnen, die ein bisschen anders sind als wir.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010