Ein Kuss ist ein ferner Stern

Autor*in
Rösler, Alexander
ISBN
978-3-401-06537-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der ein wenig autistische August hat sein Leben auf seine Weise im Griff, indem er nach festen Regeln lebt. Er liebt Zahlen, rechnet, damit er lang genug geschlafen hat. Erst die sanfte Beziehung zu Freya bringt seine Welt durcheinander.

Beurteilungstext

Als August Freya, das Mondsteinmädchen, trifft, wirft dies sein ganzes geregeltes Leben aus der Bahn. Bisher hatte er seine Regeln, sein System. Morgens 6.30 Uhr frühstücken, abends 22.30 Uhr schlafen. Davon ließ er sich durch nichts abbringen. Auch nicht durch Auftritte seiner Band, in der er Kontrabass spielt. Dann musste er vorschlafen,um auf die nötigen Schlafstunden zu kommen. Hauptsache er unterschreitet nicht die Anzahl der Stunden, die er in der Regel schläft. Rechnen ist für ihn überhaupt kein Problem. Er liebt Zahlen. Er lebt sie, sieht sie förmlich vor seinen Augen. Als er Freya trifft, nützen ihm seine Rechenkünste nichts, denn auf einmal sieht er sich ganz neuen Dingen gegenüber. Auch sein Körper reagiert völlig unerwartet. Er muss immer und immer wieder an sie denken, würde sie gern wieder sehen. Und plötzlich muss er sich sogar Gedanken über das Küssen machen. 'Ein Kuss ist ein ferner Stern' wird aus drei Perspektiven erzählt. Rudi, Augusts bester Freund, führt den Leser in die Geschichte ein. Er kennt August, ist sein Begleiter und Unterweiser in allen Lebenslagen. Er erklärt ihm das Leben, nimmt ihn mit ins Fitnessstudio, in die Bar und vor allem gibt er auf ihn Acht. Ein weiterer Teil der Geschichte sind Augusts Notizen. Zunächst sind es nur ein paar zusammengestückelte Gedanken. Er schreibt alles auf, was ihm in den Kopf kommt, doch nach und nach nehmen sie immer mehr Form an und werden zu Tagebuch ähnlichen Einträgen. Die dritte Perspektiv geht von Freya aus. Sie erzählt von ihrer Begegnung mit August, aber auch von ihrer Beziehung zu Ben, vergleicht die beiden. Die Charaktere der Geschichte sind facettenreich herausgearbeitet. Das bezieht sich nicht nur auf die Hauptfiguren. Von Augusts Mutter, die des Lebens im kleinen Imbiss mehr als überdrüssig ist, bis hin zu Freyas Wachhund Alberich, der Einbrecher wohl ins Haus, aber nicht wieder hinaus lässt. Die beeindruckendste Figur ist August. Er lebt in seiner eigenen Welt, hat einen ganz besonderen Blick darauf und scheint ein wenig autistisch zu sein. Er ist ein Genie, hat aber Angst vor Berührungen. Bei ihm ist alles etwas anders als im Normalfall und er bastelt sich gern aus alten Wörtern neue. Seine Wortkreationen und seine Gedankengänge sind faszinierend. Sprachlich ganz gezielt formuliert und die Situationen sind so bildlich geschrieben, dass der Leser in die Geschichte eintauchen kann.
Mit der Andersartigkeit des August geht der Autor sehr feinfühlig um und hinterlässt einen nachdenklichen Leser, der gern über das Buch und seine Themen mit anderen ins Gespräch kommen möchte. Es empfiehlt Toleranz und Einfühlungsvermögen. Dadurch wird das Buch pädagogisch wertvoll.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IBR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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