Ein köstliches Problem

Schlagwörter

• Diversität
• Essen
• Familie
• Forschen
• Philosophie

Teaser

Eines Tages fällt etwas Großes, etwas sehr Rätselhaftes vom Himmel. Niemand weiß was es ist, aber allen ist klar: Es ist ein Problem. Doch wie geht man jetzt mit diesem Problem um? Oder ist es womöglich gar kein Problem, sondern etwas sehr Nützliches?

Beurteilungstext

Die Dorfeinwohner - allesamt Insekten mit Flügeln und langen, geschwungenen Rüsseln - sind ratlos und empört. Sie stellen sich die Fragen, wo das Problem herkommt und vor allem wie man es wieder los wird. Die verschiedensten Professionen denken darüber nach: Der Philosoph, die Erfinderin, der oberste General der Armee und einige weitere. So werden mögliche Professionen und ihre jeweiligen Denkweisen thematisiert. Dadurch wird auch deutlich, dass jeder von ihnen eine andere Vorgehensweise im Umgang mit dem Problem forciert. Damit könnte Kindern vermittelt werden, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt mit einem Problem umzugehen und dass oft eben auch mehrere Lösungen richtig sein können.
Interessant ist die Kehrtwende in der Geschichte, denn ein Mädchen, welches offenbar unabhängig der Erwachsenen an das Problem herantritt, findet heraus, dass das Problem eigentlich gar keines ist. Sie schaut sich das Ding, welches vom Himmel gefallen ist, einmal genauer an und stellt dabei fest, dass es mehrere Löcher hat. Sie steckt den Finger in eines der Löcher und findet heraus, dass das, was sich dann an ihrem Finger befindet sehr lecker schmeckt und zwar… nach Honig. Gleich nimmt sie ein Stück des Dings ab und bringt es zu ihrer Familie, sodass diese ebenso von diesem leckeren Etwas profitieren können. Die anderen Dorfbewohner tun es ihr gleich und tragen nach und nach Stücken des großen Problems zu ihrer Familie, um es dort zu verköstigen und schon wird allen klar: Das Problem ist äußerst köstlich! Es schmeckt nach Mango, nach Banane oder doch nach Gurke? Nach kurzer Zeit ist das Problem durch das Aufteilen unter den Dorfbewohnern verschwunden und so hat sich ganz nebenbei eine sehr angenehme Problemlösung gefunden von der alle profitieren konnten. Der Philosoph hält fest, dass auch das größte Problem zu einer kleinen Sorge wird, wenn man es aufteilt. Mit diesem Schlusswort wird dem Leser eine wichtige Erkenntnis vermittelt werden, denn es wird deutlich, dass ein Problem schnell behoben werden kann, wenn man sich gegenseitig hilft und als Gemeinschaft sich dem vermeintlichen Problem widmet.
Durch diesen Aspekt eignet sich das Bilderbuch gut dafür bei einer Problemlösung zu unterstützen und den Lesern die nötigen Werte und Ansichten für solch einen Problemlöseprozess zu vermitteln. Außerdem kann es dazu verwendet werden Kindern zu verdeutlichen wie wichtig und angenehm Teilen sein kann. Das Bilderbuch kann hierbei als Erstlesebuch verwendet werden, da die Schrift gut lesbar und die Texte sehr kurz sind. Empfehlenswert wäre es, dass der Erstleser die wörtliche Rede bereits kennt, da diese relativ häufig vorkommt.
Die Illustrationen, die sich immer über eine gesamte Doppelseite erstrecken und die Texte ergänzen beziehungsweise teilweise über sie hinausgehen, sind fantasievoll in warmen Farben gestaltet, wobei die Farbe Grün in verschiedenen Tönen dominiert. Dies führt dazu, dass dem Leser bewusst wird, dass die Geschichte in einem Dorf spielt, welches im Gras liegt. Es fällt somit leichter sich in die Dorfbewohner hineinzuversetzen. Die Dorfbewohner haben wie bereits erwähnt alle Flügel und einen geschwungenen Rüssel, zudem sehr große Köpfe und Federn als Ohren. Sie sind somit als Fantasiewesen anzusehen. Ebenso fantasievoll sind einige Gegenstände gestaltet (bspw. das Flugzeug des obersten Generals). Auch die Pflanzen entsprechen nicht der Realität. Diese Aspekte machen deutlich, dass das Buch durchweg fantastischer Natur ist, das Thema kann jedoch problemlos in die Realität übertragen werden.