Ein fetter Fang- im langweiligsten Kaff der Welt

Autor*in
Gwynne, Phillip
ISBN
978-3-7941-8027-1
Übersetzer*in
Rhothfuss, ilse
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
280
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 15 jährige Hunter, an einer australischen Bucht lebend hat seinen Vater verloren. beide verbindet die Leidenshaft für große Fische. Hunter will nicht glauben, dass sein Vater tot ist, genausowenig, wie er akzeptieren will, dass es in seiner Bucht keine großen Fische mehr gibt. Er ist besessen, den größten Mulloway aller Zeiten zu fangen...

Beurteilungstext

Jeder geht seinen eigenen Weg der Trauer und der Akzeptanz des Verlustes. Der junge Hunter benötigt für seinen Weg einige Jahre und die Erfüllung seiner Hoffnung, den größten Fisch aller Zeiten zu angeln. Allem anderen verschließt er sich, baut einen Schutzwall der Muffeligkeit um sich, um nicht akzeptieren zu müssen, womit er noch nicht umgehen kann- dass sein Vater nicht zurück kehren kann, dass ihn das Meer genommen hat.
Um sein Ziel, einen Mulloway zu fangen, zu erreichen, geht er den schmalen Grat zur Straftat. Selbst der vermutliche Tod eines Staudammmitarbeiters scheint für ihn in seiner Besessenheit ein akzeptables Opfer zu sein, als er plant, den Staudamm zu sprengen. Ganz so heftig muss es dann nicht werden.
Ganz nebenbei erfährt man einiges über die Psyche und die Leidenschaften von Computerfreeks, Geologen , alternden Angellegenden und Hippifamilien.
Als Hunters Bucht endlich den einmaligen Geruch des legendären Fisches verströmt, den nur wenige Auserwählte riechen können, wie eben auch Hunter, gibt es für ihn kein Halten mehr. Sein schlechtes Gewissen, die Hochzeit seines besten Freundes zu vermasseln, hält sich in Grenzen.
Wenn in der Geschichte bisher alles gemächlich verlief, manchmal fast ein bisschen zu gemächlich, überschlagen sich nun die Ereignisse. Bei Hunter bewegt sich viel, sowohl äußerlich, wie auch innerlich. Er kämpft mit dem Fisch, als ginge es um sein Leben. Als Hunter den Fisch endlich besiegt hat, weiß er, dass er den Mulloway freilassen will und damit auch seinen Vater ziehen lassen kann. Gegen den Wiederstand von profitgeilen Typen setzt er sich durch, und ermöglicht sich selbst das Ende seiner Trauer und einen Neubeginn, auch für seine Mutter.
Ein wirklich starkes Buch ist Phillip Gwynne gelungen, welches zu Beginn auf so leisen Sohlen daher kommt. Es ermutigt zur Akzeptanz von individuellen Trauerwegen. Der jugendliche Jagon macht das Lesen angenehm, wenngleich die vielen australischen Namen und Begriffe gewöhnungsbedürftig sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Gwynne, Phillip

Gwynne, Phillip

Outback

Weiterlesen
Gwynne, Phillip

Blacky, Lovely und der ganze Bullshit

Weiterlesen
Gwynne, Phillip

Blacky, Lovely und der ganze Bullshit

Weiterlesen
Gwynne, Phillip

Wir Goonyas, ihr Nungas

Weiterlesen
Gwynne, Phillip

Blacky, Lovely und der ganze Bullshit

Weiterlesen
Gwynne, Phillip

Blacky, Lovely und der ganze Bullshit

Weiterlesen