Ein Brief aus der Arche

Autor*in
, Winterberg
ISBN
978-3-905945-17-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hesse, Lena
Seitenanzahl
28
Verlag
Aracari
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

""Zurück an Absender"" das ist der Auftrag für die beiden Postraben Max und Alexa. Jemand hat einen Brief an Noah geschrieben. Doch ist der Brief nicht mehr zustellbar. Wer kann den Furchtlingen dann helfen, den sichersten Ort der Welt zu finden?

Beurteilungstext

Einige Jahre nachdem Noahs Arche auf dem Berg strandet, verließen alle Tiere das Schiff, um nach der Sintflut die Erde neu zu bevölkern. Fast alle! Denn die Furchtlinge blieben zurück. Sie hatten einst Angst die Sicherheit der Arche gegen diese neue, fremde und furchteinflößenden Welt einzutauschen. Sie blieben im Schiff und vermehrten sich dort auf Zwanzig ihrer Art. Da die Arche beginnt auseinanderzufallen und nicht mehr sicher ist, wollten die Furchtlinge ihren alten Kapitän Noah fragen, wo nun der sicherste Ort der Welt zu finden sei. Doch dessen Adresse ist nicht auffindbar. So sind es die Postraben, die den Furchtlingen den Rat geben, bei guten Freunden unterzukommen. Raben und Furchtlinge schließen Freundschaft und beschließen gemeinsam zum Nest der Raben zu fliegen. Die Furchtlinge packen alle Sachen in ihren bereits vorbereiteten ""Rette-sich-wer-kann-Ballon"" und folgen den Raben. Am Ziel fühlen sich die Furchtlinge bei den Raben wieder ""ein klein wenig sicherer"".
Es handelt sich um eine phantastische Tier-Geschichte mit menschlichen Problemen. Die Geschichte will vermitteln, dass man bei Freunden Schutz und Sicherheit finden kann - mehr als bei der Familie. Sicher sollen die Furchtlinge mit ihrer Angst eine Brücke zur Welt der Kinder aufbauen. Da die Angst im Buch jedoch abstrakt bleibt und keine konkreten Bezüge hat, fehlt die Möglichkeit für die Kinder eine Verbindung zu eigenen Problemen und Gefühlen aufzubauen. Moralisch wird damit lediglich ein für Kinder sicher unverständlicher Lösungsvorschlag für die Angst vorgeschlagen.
Der Bezug auf Noahs Arche bewegt sich nur an dessen Geschichte und hat weiter keinen Bezug dazu.
Der Text ist übersichtlich und teilt dem Leser ohne versteckte Hinweise mit, was er daraus wissen soll. Teilweise wird die Betonung oder Bedeutung der Wörter durch unterschiede Schriftgrößen herausgehoben.
Die Zeichnungen, eine Mischung aus gemalten Bildern und Brushhtechnik, stellen die Figuren zumeist im Hintergrund einer Landschaft eines fast panoramaähnlichen 180 Grad umfassenden Raumes für den Betrachter dar. Damit ergeben sich viele freie Flächen, die teilweise für die Texte genutzt wird. Dadurch werden dem Betrachter Vergleiche zu Größe der Dinge oder zu Nah- und Fern-Relation ermöglicht. Sie verbergen Ecken, Details und spielen damit während der Geschichte anschaulich für den Betrachter mit der Angst, die die Furchtlinge durchstehen müssen. Die Strichführung der Figuren und Umgebung ist in den, für die Handlung, wichtigen Positionen scharf umrissen. Darüber hinaus, ist sie erst noch detailreich bis am Rande schließlich meist verschwommen. Darin ruhen die Figuren, um die Geschichte zu erzählen. Die geschilderten Spektren aus den Panoramen oder Details am Rande lassen Raum für freie Vorstellungen der kindlichen Leser.
Im oben geschilderten Rahmen zur Umsetzung des Themas bilden die Bilder und der Text auf den Seiten eine sich unterstützende Brücke auf gleichem Niveau.
Die Sprache richtet sich an Kinder ab dem 6. Lebensjahr. Die Texte können von Leseanfängern gut gelesen werden, da ihre Menge übersichtlich ist. Die Geschichte könnte für sie bereits zu langweilig werden, wenn man sie mit ihren Fragen aus dem Buch allein lässt. Warum werden die Raben und die Furchtlinge Freunde? Machen die Raben alle zu Ihren Freunden? Nehmen sie jeden Freund mit nach Hause? Auf solchen Fragen sollte der Vorleser sich vorbereiten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BB.
Veröffentlicht am 01.01.2010