Ein Baby auf Abwegen
- Autor*in
- Renner, Benjamin
- ISBN
- 978-3-96445-053-1
- Übersetzer*in
- Pithan, Lilian
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Renner, Benjamin
- Seitenanzahl
- 296
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Comic
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 25,00 €
- Bewertung
Teaser
Eine verrückte Mission gerät zu einem Heidenspaß, der sich für die Lesenden in dieser besonderen Geschichte von Hase, Ente und Schwein findet. Herrlich komisch – grotesk – treffend!
Beurteilungstext
Hase und Ente sind unterwegs, als sie einen Storch treffen. Der hat sich vermeintlich den Flügel gebrochen und übergibt den beiden überrumpelten Tieren ein Baby, das er gerade ausliefern soll samt Zustelladresse in Avignion. Schwein kommt hinzu und so sind sie zu dritt plus Baby auf dem Weg, der sich jedoch als komplizierter herausstellt, als vermutet. Es gilt etliche Abenteuer zu erleben, vor Füchsen zu fliehen, einer Metzgerei zu entkommen, sie geraten in ein Fußballspiel, helfen Koboldmakis, in die Philippinen zu kommen – und natürlich geht ständig alles schief, was auch an der nicht immer ganz bedachten Vorgehensweise der drei Handlungsträger liegt. Schließlich sind aber alle Herausforderungen zu bewältigen, so dass am Ende das Baby zugestellt und die drei Tiere irgendwie wieder zuhause angekommen sind.
Diese besondere Geschichte erzählt Benjamin Renner in Comicform. Im DIN-A5-Querformat entwickelt sie sich über rahmenoffene Bildfolgen auf knapp 300 Seiten. Die Szenen werden in dichter Frequenz fast filmartig gezeigt, wobei durch Geschichte Auslassungen und Leerstellen auch zentrale Handlungsmomente weggelassen werden, die imaginiert werden müssen und damit der Handlung einen besonderen Witz verleihen. Die Bilder sind klein – es bleibt viel Weißraum drumherum – und zeigen die Szenen in karikaturistisch überzeichneter Form. Körperproportionen werden verfremdet, aber auch mit schneller Hand gezeichnet nur angedeutet oder bruchstückhaft gezeichnet. Die fein konturiert gezeichneten Bilder sind mit Aquarellfarben in weniger Farbtönen koloriert. Dabei werden markant besonders die Augen der Tiere übergroß dargestellt, was eine gestalterische Besonderheit des Zeichners ist.
Der Handlungsverlauf ist herrlich komisch und grotesk, übertrieben und manchmal auch furchtbar, löst sich aber immer wieder in erfolgreiche Teilmissionen der Geschichte auf, die dann auch bewältigt werden und am Ende alle unversehrt erscheinen lassen. Mit einer rasanten Abfolge komischer Ereignisse kommen die Tiere schließlich ans Ziel – sehr unterhaltsam und überzeugend gemacht. Sehr zu empfehlen!