Ego Trip - Computerrallye durch das Leben

Autor*in
Ebbert, Birgit
ISBN
978-3-943199-01-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
125
Verlag
Edition Zweihorn GmbH &Co. KG
Gattung
Ort
Neureichenau
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem der 14-jährige Mike ein Mädchen geschlagen hat, muss er für drei Wochen in den Jugendarrest. Auf einem Laptop entdeckt er ein Computerprogramm, das er zunächst für ein Spiel hält, das ihn jedoch nach und nach durch sein eigenes Leben leitet. Er wird mit Fragen konfrontiert, die ihn zum Nachdenken bringen und dazu, sich mit seiner eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. So gelingt es ihm mit Unterstützung einer Sozialarbeiterin eine neue Perspektive für sein Leben zu entwickeln.

Beurteilungstext

Der Autorin ist es gelungen, die Geschichte eines 14-Jährigen in einfachem Schreibstil zu verfassen, der nah an der Lebenswelt von Jugendlichen liegt. Nach dem Motto „Gewalt hat immer eine Geschichte!“ erfährt der Leser, was hinter der Gewalttat von Mike steckt, warum er ausgerastet ist und was in seinem Leben sonst alles schief lief.
Es geht jedoch eindeutig nicht darum, die Tat zu entschuldigen oder zu verharmlosen, sondern vielmehr um das Verstehen, wie es dazu kommen kann, und darum, Verantwortung zu übernehmen. Dass dies gelingen kann, wenn sich Jugendliche mit sich selbst auseinandersetzen, zeigt die Autorin am jugendlichen Protagonisten Mike.
Er wird in der Arrestanstalt zum Nachdenken gebracht, indem ihm ein Computerspiel untergejubelt wird, das ihm anfangs als einziger Ausweg aus der Langeweile des „Knastalltags“ erscheint. Sein Avatar, der Charakter, der ihn durch das Spiel führt, trägt Mikes Erscheinungsbild, was Mike nicht nur neugierig macht, sondern ihn dazu bringt, sich auf dieses Spiel einzulassen und sich mit sich selbst, seiner Familiengeschichte und letztendlich seiner Straftat auseinanderzusetzen.
Einzig durch das „Happy End“ der Geschichte verliert das Buch etwas an Authentizität. Außerdem kann es in der Kürze der Arrestzeit selten gelingen, dass Jugendliche ihre Einstellung zum Leben komplett ändern. Vielleicht soll der Leser den positiven Ausgang jedoch als Ermutigung verstehen, dass jugendliche Straftäter nicht per se „aussichtslose Fälle“ sind.
Deutlich macht die Autorin auch, dass jugendliche Gewalttäter auf die Unterstützung von Erwachsenen, hier in Form einer Sozialarbeiterin und eines Lehrers, angewiesen sind. Mit ihrer Zuwendung lässt sich durchaus eine neue Perspektive schaffen, auch für ein Leben ohne Gewalt.
Diese Schlussfolgerungen können jugendliche Leser durchaus aus der Geschichte ziehen. Das Buch liefert jedoch weiteren Diskussionsstoff, der sich sicherlich dazu eignet, mit jugendlichen Schülern ins Gespräch zu kommen. Unterrichtsmaterialien zum Buch gibt es ebenfalls im Internet auf www.lehrer-online.de

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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