EDELWEISSPIRATEN

Schlagwörter

• Historisches
• Krieg
• Nationalsozialismus

Teaser

Die Geschichte der Kölner Edelweißpiraten in Rückblickform interessant erzählt und geschickt mit der Gegenwart verbunden

Beurteilungstext

Der Jugendliche Daniel lernt auf dem Friedhof in Köln den alten Josef Gerlach kennen, der ihn zu sich nach Hause einlädt und ihm seine Tagebuchaufzeichnungen aus dem 2. Weltkrieg zu lesen gibt. Damals war ""Gerle"" Mitglied bei den Kölner Edelweißpiraten, die sich heimlich trafen und immer energischer gegen das Nazi-Regime stellten. Sie waren einfache Arbeiter, erst zwischen 14 und 20 Jahre alt, unternahmen gerne Ausflüge ins Siebengebirge, trugen bunte Kleidung und wollten nicht der HJ beitreten. Im Laufe des Krieges wurden sie immer wagemutiger und politischer. Dafür bezahlten viele von ihnen mit ihrem Leben. Das Buch ist geschickt aufgebaut. Die Tagebucheinträge von Josef Gerlach lassen die Zeit in den 40er Jahren sehr lebendig und anschaulich werden. Man lebt mit dem jungen Mann, der viele Opfer bringt, um seiner Ideologie - der Freiheit - zu folgen. Als Leser hat man Bewunderung übrig für die Jungen, die damals viel riskiert haben. Dirk Reinhardt verknüpft diese Geschichten von früher geschickt mit der heutigen Zeit, da Daniels Großvater damals selber mit den Edelweißpiraten befreundet war. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und kann Lesern ab 14 Jahren nur sehr empfohlen werden. Auch ein Einsatz im Geschichtsunterricht zum Thema ""Widerstand im 3. Reich"" kann ich mir gut vorstellen - besonders an weiterführenden Schulen in NRW, wenn die zusätzlich die Möglichkeit besteht, einen Ausflug nach Köln zu machen, um dort viele der genannten Orte und Straßen in Köln-Ehrenfeld zu besuchen. Dann wird der Geschichtsunterricht anschaulich und bleibt jungen Leuten im Gedächtnis. Mit seinem Buch ""Edelweißpiraten"" hat Dirk Reinhardt dazu meiner Meinung nach einen wichtigen Beitrag geleistet.