Duck oder nicht Duck. Duckspeares gesammelte Werke.

Autor*in
Disney, Walt
ISBN
978-3-7704-3909-6
Übersetzer*in
Daibenzeiher, Peter u.a.
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
254
Verlag
Egmont Comic Collection
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Köln
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein literarisches Gipfeltreffen der Extraklasse: Der größte Dramatiker aller Zeiten trifft auf die berühmteste Ente der Comicgeschichte...

Beurteilungstext

... Die bekanntesten Stücke des legendären William Shakespeare werden im neuen Edelband der Egmont Comic Collection auf über 250 Seiten aus Entenperspektive betrachtet. Egal ob als „Prinz von Duckenmark“, als unglücklich verliebter „Don-Romeo“ oder als „Kaufmann von Entenhausen“ - Donald zeigt sich als tragik(-komischer) Held der Extraklasse. Zum 400. Todestag Shakespeares präsentiert Disney die gesammelten Parodien auf die Werke des Künstlers in angemessener Aufmachung.
Wer auch immer Shakespeare als historische Person gewesen sein mag – er war, ist und bleibt als Autor der genialste Erzähler der conditio humana – bezogen auf ihre höchsten Gipfel, als auch auf ihre tiefsten Abgründe. Wenn von Shakespeare die Rede ist, so spricht man oft von einem Erzählkosmos der ganzen Welt, weil darin tatsächlich die Welt (des Menschen) in nuce steckt. Nach ihm hat keiner mehr diesen vollkommenen menschlichen Kosmos schaffen können, selbst höchste literarische Verzückungsspitzen wie Goethe, Th. Mann, Balzac, Proust und Dostojewskij mussten an diesem Maßstab scheitern.

Einen ähnlich in sich geschlossenen Kosmos sucht man auf dem Gebiet der traditionellen Literatur vergeblich – auf dem Gebiet der Popkultur lässt er sich jedoch finden: die von Carl Barks und Don Rosa geschaffene Welt Entenhausens. Auch bei diesen beiden Autoren ist es auf den ersten Blick unbegreiflich, wie sie eine so banal daherkommende Comic-Welt zu solch einem Weltruhm verhelfen konnten. Erst auf den zweiten Blick werden die Parallelen deutlich: auf rund 12000 Comicseiten haben es diese beiden Autoren geschafft in Gestalt der Familie Duck alles zu behandeln, was das menschliche Leben ausmacht. Insofern ist eine Compilation unter dem Titel „Shakespaere meets Entenhausen“ nur folgerichtig.

Der vorliegende Band bietet acht Geschichten, die die zwei größten Erzählkosmen der Welt verbinden. Sie variieren einerseits Barks Entenhausener Personal, und andererseits Shakespeares Dramen. Es handelt sich um parodierte und persiflierte Adaptionen seiner berühmtesten Stücke: „Romeo und Julia“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die Widerspenstige Zähmung“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Othello“ und natürlich „Hamlet“.

Erschienen sind die acht Geschichten ursprünglich zwischen 1960 und 1998, fast ausschließlich in der Kinderzeitschrift Mickey Maus (Topolino). Sie folgen im Wesentlichen den Motiven der literarischen Vorlagen – natürlichen mit den altbekannten Disney-Gags und Seitenhieben auf das Bildungsbürgertum – ohne das Original zu verraten. Gerade für die Lesesozialisation des jugendlichen Puplikums sind die Geschichten wertvoll, bieten sie doch einen einfachen und unterhaltsamen Zugang zu diesen Klassikern und machen durchaus Lust auf mehr – v.a. „Donald, Prinz von Duckenmark“ und „Don-Romeo und Julia“ überzeugen auf ganzer Linie.

Auch für das erwachsene Publikum bietet der Band gute Unterhaltung – sind die Adaptionen doch anspielungsreich und witzig. Auch wenn auf den üblichen Mord und Totschlag der Shakespaere'schen Originale verzichtet wird, bekommt man einen sehr guten Eindruck der zentralen Intrigen und Konflikte. Zudem überzeugt die äußere Optik des Edelbandes: braunes Leder einer Klassiker-Gesamtausgabe wird imitiert und der Buchtitel leuchtet in goldener Frakturschrift: „Duck oder nicht Duck, (das ist hier die Frage).“ Besonderer Leckerbissen ist das geniale Vorwort von Andreas Platthaus. Fazit: Daumen hoch für diese gelungene Compilation.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OWA; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 12.06.2017

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