Du weißt, wo du mich findest
- Autor*in
- Stead, Rebecca
- ISBN
- 978-3-570-13906-6
- Übersetzer*in
- Ernst, Alexandra
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 235
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im Leben der 12jährigen Miranda passieren plötzlich seltsame Dinge: Sie bekommt geheimnisvolle Briefe von einem Unbekannten, der sie sehr gut zu kennen scheint und scheinbar in die Zukunft schauen kann. Außerdem geraten ihre Beziehungen durcheinander - die ihr wichtigste Freundschaft zu Sal ist zerbrochen, ohne dass sie weiß warum.
Beurteilungstext
Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Buch besprechen soll, das in den Verlagsankündigungen und in den Rezensionen überwiegend hoch gelobt wird ("leise, emotional, bezaubernd, poetische Sprache").
Ich finde es seltsam, spröde und mit den vielen Andeutungen und Kontextualisierungen, die sich nur nach einigen Nachforschungen erschließen (z.B. über Melindas Lieblingsbuch "Zeitfalte") eher verwirrend als geheimnisvoll.
Es gibt zu viele lose Fäden und Zeitebenen, die sich nicht wirklich gelungen miteinander verbinden.
Das Figurenarsenal (Mirandas Mutter, ihr Lebensgefährte Richard und Mirandas Freundinnen und Freunde) werden aus Mirandas Perspektive und Wahrnehmung nachdenklich und glaubhaft dargestellt und auch die Schilderungen von Mirandas Schul- und Familienalltag lesen sich ganz flott und unterhaltend, aber "atemberaubend spannend" ist in diesem Buch gar nichts.
Die Verlagsankündigung und das sehr an- und vielversprechende Cover (das vergisst man in der Tat nicht - im Gegensatz zur Geschichte) führt in die Irre - es handelt sich weder um eine spannungs- noch eine temporeiche Erzählung, die den Geheimnissen des Lebens auf der Spur ist.
Man könnte - mit viel Wohlwollen - diesen Roman als eine Coming-of-Age-Geschichte lesen, in der ein Kind (Miranda) zum Jugendlichen wird und die typische Zerrissenheit dieser Entwicklungsphase in der erzählten Weise (mit vielen Sprüngen und Geheimnissen und den manchmal kindlichen und manchmal erstaunlich erwachsenen Reaktionen) gut zum Ausdruck kommt.
Das ein oder andere Kapitel mit den erzähltechnisch klug gewählten Überschriften könnte ich mir bestenfalls als (abgeschlossene) gehaltvolle Kurztexte für den Deutsch-, Religions- oder GL-Unterricht vorstellen.