Du schnarchst, Schubert!

Autor*in
OHora, Zachariah
ISBN
978-3-314-10309-4
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
OHora, Zachariah
Seitenanzahl
32
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Otter schlafen sehr viel. Otter schlafen in Gemeinschaft. Otter haken sich gegenseitig ein, wenn sie schlafen. Das ist schön. Das ist nur dann nicht schön, wenn einer von ihnen stört. Schubert zum Beispiel, denn Schubert schnarcht. Das nervt, und irgendwann platzt einem der anderen Otter der Kragen. Süße Otter in einem schwierigen Thema.

Beurteilungstext

Wer es (noch) nicht weiß: Wenn Otter schlafen, so liegen sie mit dem Rücken auf dem Wasser. Dabei haben sie sehr gern einen oder mehrere gleichgeschlechtliche Artgenossen neben sich, bei dem sie sich mit ihren kurzen "Armen" unterhaken können. Das sieht nicht nur sehr putzig aus, das stärkt auch sehr das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kolonie. Das Verhalten zeigen sie nicht nur in Freiheit, sondern auch im Zoo. Schubert ist Otter im Zoo, Gregor, der "Grummelige Gregor", ein anderer. Alles wäre sehr entspannt, gäbe es da nicht ein Problem, das wir vom Titel her kennen. Schubert schnarcht.
Auch in vielen Familien der Menschen gibt es Personen, die schnarchen. Das liegt zumeist an einem nicht (mehr) straffen Gaumensegel, das sich beim Ein- und Ausatmen bewegt und die merkwürdigen Töne erzeugt. Einige werden von ihrem eigenen Schnarchen wach, die meisten stören allerdings die Menschen - und Otter! -, die sich in der Nähe der Schnarcher befinden. Ehefrauen halten ihren Männern schon mal die Nasen zu oder boxen sie in die Seite, Freunde stöhnen noch am nächsten Morgen, dass sie ja so gar nicht gut geschlafen hätten. ‚Du hast (mit Betonung) vielleicht geschnarcht!' ist der passende Vorwurf nach schlecht geschlafener Nacht. Kinder kennen die Situation eher von ihren Eltern (Vätern), ob Otter sie wirklich kennen, ist nicht überliefert.
Schubert jedenfalls schnarcht und stört derart beim gemütlichen gemeinsamen Mittagsschlaf, dass er sich gefälligst woanders hin verziehen soll. Doch die Krokodile sind auch nicht eben amüsiert, die Vögel und Giraffen am Brunnen ebenfalls nicht. Kein einziges Zootier kann sein Schnarchen ertragen. Was soll er nur machen, unser Schubert? Auswandern in einen einsamen Teich? Sich operieren lassen? Gerade, als er all seinen Lebensmut zu verlieren scheint, kommt Hilfe daher, woher Hilfe kommen muss.
Die Otter sind - wie viele wunderbare Bilder - scheinbar sehr einfach gestaltet. Eine braune Fläche wird durch starken schwarzen Strich umrandet, die Extremitäten angedeutet. Zwei schwarze Punkte für die Augen, ein Dreieck für die Nase, zwei daran anschließende Striche für den Mund, sortierte Striche für das Fell (man mag gar nicht über die Fellverwertung durch den Menschen denken, der die Otter fast zum Aussterben brachte!). Die anderen Tiere wie die angedeuteten Zooquartiere sind trotz eventuell großer Masse (Elefant) eher angedeutet und lenken den Blick immer wieder schnell auf Schubert und seine Artgenossen.
Auch wenn das Schnarchen für Kinder selbst eher selten ist, ist es ein schönes neues Thema für ein Bilderbuch. Vor allem, wenn der Schnarcher so sympathisch ist wie Schubert - und wenn dazu die Eskalation seines Ausschlusses ein versöhnliches, gutes Ende findet.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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