Du bist nicht allein: Ein Liebesbrief von Papa
- Autor*in
- Wells, LisaRobinson, Michelle
- ISBN
- 978-3-7373-5901-6
- Übersetzer*in
- Riemann, PaulaRiemann, Katja
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Budgen, Tim
- Seitenanzahl
- 33
- Verlag
- FISCHER KJB Sauerländer Duden
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Frankfurt am Main
- Jahr
- 2022
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Vater ist sterbenskrank und hinterlässt seinem kleinen Sohn ein Bilderbuch mit Liebesbeteuerung und guten Wünschen.
Beurteilungstext
Die Autorin Lisa Wells hat vor Jahren die Diagnose erhalten, sie habe Krebs im Endzustand. Sie hat dann mit ihrer Nachbarin und Co-Autorin Michelle Robinson für ihre Töchter und ihren Mann das Bilderbuch „Du bist nicht allein – Ein Liebesbrief von Mama“ geschrieben, als Trost und um Lebensmut zu machen. Nun folgt ein zweites Bilderbuch, diesmal mit vertauschten Rollen: Ein Vater, wohl auch todkrank, schreibt an seinen Sohn: „Du bist nicht allein – Ein Liebesbrief von Papa.“ In ganz kurzen Texten mit oft etwas krampfhaften Reimen und holperiger Metrik versichert der Vater seinem Sohn, dass er ihn liebe und dass dieser nicht allein sei. Verwandte und Freunde werden aufgefordert, auf ihn aufzupassen. Der Vater appelliert an seinen Sohn, dieser möge „ein wenig so wie ich“ werden. Das Buch endet mit „Erinnere Dich an mich –Ich liebe Dich für immer, Dein Papa“ Es folgen noch zwei Seiten mit vorgedruckten Leerzeilen, um einige handschriftliche Sätze anzufügen, und einem leeren Rahmen für ein Foto von Papa. Die Bilder des Bilderbuches stammen von Tim Budgen, der „leidenschaftlich gern illustriert“. Sie sind ausgesprochen brav, handwerklich gekonnt, mit einfachem Strich und zurückhaltenden Farben. Sie zeigen Szenen mit Papa und seinem kleinem Sohn, mit Mama, Verwandten und Freunden, Szenen aus dem Leben eines kleinen Kindes, aber auch schon mit dem inzwischen Jugendlichen beim Sport. Das Bilderbuch soll ein kleines Kind über den Verlust des Vaters hinwegtrösten und ist sicher gut gemeint. Ob die vorgedruckten, sich wiederholenden Liebesbeteuerungen bei einem kleinen Kind diese gewünschte Wirkung erzielen, bezweifelt der Rezensent, zumal jeder kleine Junge sicher auch ganz andere Erlebnisse und damit andere Erinnerungen an seinen Vater hat, als das Bilderbuch-Kind. Das Buch richtet sich an noch recht kleine Kinder im Vorlesealter. Es braucht die Begleitung eines Erwachsenen schon vom problematischen Thema her und es richtet sich auch nur an Kinder, deren Vater gestorben ist. Man kann es nicht einfach einem Kind in die Hand drücken, aber man kann, im Idealfall, das Buch und das, was erzählt wird, zum Anlass nehmen, Sterben und Tod behutsam anzusprechen und zu diskutieren.