Du bist der Sturm, du bist das Licht

Autor*in
Emmich, Val
ISBN
978-3-570-16589-8
Übersetzer*in
Koob-Pawis, Petra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Allein mit dem attraktiven, heimlich angebeteten Star des Fußballteams bei einem Schneesturm? Welches Teenager-Mädchen wünscht sich das nicht? Doch hier ist und kommt alles etwas anders, als man sich das denkt. Denn Tegan und Mac sind innerlich sehr verschieden von dem, als was ihr Äußeres sie zu sein scheinen lässt.

Beurteilungstext

Val Emmich baut seinen Spannungsbogen langsam auf. Tegan hat Probleme mit ihrer Mutter und schreibt ihrem Vater Mails. So weit so gut, aber dieser Vater lebt nicht getrennt von ihrer Mutter, sondern verstarb bei einem Unfall. Die Mutter macht sich viele Sorgen um ihre Tochter, die auch noch mit einer verkrüppelten Hand geboren wurde. Tegan erscheint so als schüchterne, unscheinbare Außenseiterin mit wenigen Freundinnen.

Als sie nach einer Auseinandersetzung mit ihrer Mutter in das kleine Edison-Museum, das ihr Vater mit aufgebaut hat, flieht, will sie nur allein sein – egal, ob in dieser Nacht ein Schneesturm tobt oder nicht. Doch irgendwann geht plötzlich die Tür auf und Mac steht da, Star des Fußballteams und Klassenbester, allseits beliebt. Doch was nun nach bekannter Liebesgeschichte und vorhersehbarer Story klingt, entwickelt sich doch anders, denn Tegan hat vor allen, außer ihrem besten schwulen Freund Neel, verheimlicht, dass sie aus Neid, Rachegedanken und falschem Gerechtigkeitsdenken Mitschülerinnen, Mitschüler und deren Familien über einen Blog diffamiert hat, so z.B. auch Macs Vater, der Alkoholiker ist.

Unter diesem Umstand leidet Mac sehr, vor allem, seit sein Bruder ausgezogen ist. Er hasst Oberflächlichkeiten und fühlt sich deshalb, trotz seiner Beliebtheit, oft nicht dazugehörig. In dieser Nacht wollte sein Vater sich das Leben nehmen und Mac konnte das durch einen anonymen Anruf gerade noch verhindern.

Durch das Zusammensein in dieser Nacht kommen sich die beiden näher und merken, dass sie viel mehr gemein haben, als es von außen her scheint. Doch je mehr sie sich zueinander hingezogen fühlen und je ehrlicher sie zueinander sind, umso mehr weiß Tegan, dass sie Mac die Wahrheit über das sagen muss, was sie getan hat. Als sie es letztendlich tut, ist Mac so enttäuscht, dass er geht und jeglichen Kontakt abbricht. Tegan ist am Boden zerstört und weiß nicht weiter. Doch dann findet Charlie, der Lebensgefährte ihrer Mutter sie – er hat schon die ganze Nacht nach ihr gesucht – und bringt sie nach Hause.

Durch dieses Desaster hindurch bemerkt Tegan aber, was sie an ihrer Mutter und auch an Charlie hat, und beginnt sie endlich richtig wertzuschätzen. Ihre Beziehung zueinander bessert sich in der nächsten Zeit sehr. Und schließlich findet das Mädchen auch einen Weg, sich bei Mac und seinem Vater zu entschuldigen. Dieser führt sie auch wieder in Macs Herz.

Ein lesenswertes Buch für Jugendliche, dass aufzeigt, wie Mobbing entstehen kann, und dass das Einsortieren von Menschen in Schubladen durch Äußerlíchkeiten nie zu einem guten Ziel führt, sondern nur das bewusste Kennenlernen und Wahrnehmen des Anderen.

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Diese Rezension wurde verfasst von KC; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 13.08.2022