Dreckstück

Autor*in
Beauvais, Clementine
ISBN
978-3-551-58337-6
Übersetzer*in
von der Weppen, Annette
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
84
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
11,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein sechsjähriges Mädchen, Elikya, wird auf dem Weg zum Schwimmbad von einer Clique, die den Unterricht schwänzt, aufgegriffen und wegen Läusebefall schikaniert. Aus Langeweile und einfach so wollen die Jugendlichen sie entlausen.Sie schneiden ihr die Haare ab und beginnen aus Arroganz und Überdruss ein grausames Spiel.

Beurteilungstext

Diese realistische Erzählung ist keine leichte, unterhaltsame Lektüre. Vielmehr muss man entscheiden, ob man sie überhaupt Kindern als Lektüre anbieten Kann oder will.
In dieser kurzen Erzählung werden einige Stunden aus dem von Langeweile, Schulunlust und Gefühllosigkeit geprägten Leben einer jugendlichen Clique in Paris geschildert. Ann-Laure, Élise, Florian, Gonzague und der Ich-Erzähler David sind 11.-Klässler an einem Gymnasium, z.T. kommen sie aus gutsituierten Familien.
Ein weiterer Freund ist gerade bei einem Motorroller-Unfall ums Leben gekommen, ein Bruder ist nicht zum Studium zugelassen worden und Marguerite ist wegen eines Streiks nicht dabei. Doch das sind keine Gründe, warum an diesem Tag Schreckliches passiert.
Aus heiterem Himmel ergreift die Clique ein kleines Mädchen, das Läuse hat, auf dem Weg zum Schwimmbad, nimmt es mit in die Wohnung von Gonz. Die lustlos herumhängende, Schule schwänzende Gruppe geilt sich daran auf, das hilflose schwarze Mädchen körperlich und seelisch zu quälen: Sie binden es an der Heizung fest, scheren es kahl, zwingen es “Ich bin ein Parasit” zu sagen und füttern es mit Reis und seinen in Essig eingelegten Läusen. Nachdem sie zwei halbblinde Nachbarn besuchen, die das Weinen des Kindes nicht bemerkt haben, entsorgen sie es im nicht funktionierenden Aufzug, dann gehen sie zur Schule zurück, werden aber unterwegs von einer Polizistin in die Mangel genommen.
An verschiedenen Textstellen beteuern einzelne, dass sie weder rassistisch, noch terroristisch, noch drogenabhängig seien und nichts geplant hätten. Sie agieren auch nicht gleichförmig gegenüber dem Mädchen oder in der Gruppe, sie leben in kaputten Verhältnissen und machen sich wenig Gedanken.
Für die Kindesmisshandlung erhalten sie Gefängnisstrafen von 3-5 Jahren. Alle Beteiligten müssen sich krankhaft am Kopf jucken. In einem Brief stellt Elikya fest, dass nicht sie selbst, sondern die arroganten Großen Dreckstücke sind.
Harter Tobak, der am besten in Jugendgruppen, im Ethikunterricht o.ä. diskutiert werden sollte. Für die individuelle Lektüre kann man das Buch nicht empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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