Dr. Rettichs 12 - Minuten - Geschichten

Autor*in
(Fischer), Gneis
ISBN
978-3-423-62319-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krapp, Thilo
Seitenanzahl
188
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

12 Geschichten, die jeweils auch nur 12 Minuten Vorlesezeit brauchen, enthält dieses Buch. Der Kinderarzt macht oft Hausbesuche, hat sofort einen Reim für den kleinen Patienten zur Hand, und die Kinder wollen von ihm eine Geschichte hören, damit sie schneller gesund werden. Diese Texte haben immer etwas mit einem Symptom der jeweiligen Krankheit zu tun.

Beurteilungstext

Das Titelbild: In einem roten Bett auf gelbem Hintergrund sitzt ein fröhlich dreinblickender Junge, der seinen Arm dick verbunden hat. Vor ihm sitzt ein ebenfalls fröhlich dreinblickender junger Mann: der Kinderarzt. Die Arzttasche steht geöffnet da. Das Bild suggeriert, dass der Arzt dem Kind seine Krankheit erklärt, was eigentlich auch der Untertitel des Buches “Medizin zum Vorlesen” suggeriert. Das allerdings ist nicht der Fall. Der Arzt erklärt in seinen Texten keineswegs in leicht verständlicher Form die Krankheit oder die Verletzung, sondern ist bekannt wegen seiner Geschichten, die er den Kindern beim Hausbesuch erzählt . Diese Geschichten sollen das Gesundwerden fördern. So haben die einzelnen Texte nicht nur bestimmte Überschriften, sondern auch, kursiv gedruckt, Hinweise für den Vorleser, bei welcher Krankheit oder bei welcher Verletzung sich die jeweilige Geschichte eignet. Dieser kursiv gedruckte Hinweis hätte im Inhaltsverzeichnis genügt. Unter dem Titel der Einzelerzählung stört sie. Die Geschichten sind sehr einfühlsam geschrieben und zeichnen den Autor als Kenner der kindlichen Psyche aus. Die Texte sind nicht spannend und aufregend, sondern erzählen von einem Kind, einer Familie, in der auch so etwas wie dem kleinen Patienten passierte, aber letztendlich gut ausging. Die Geschichten beruhigen den Zuhörer, er versteht,dass er nicht alleine ist, dem diese Unglück widerfahren ist, und er bekommt durch das Vorlesen Zuwendung, die er als leidendes Kind dringend braucht. Insofern sind die kurzen, recht lebendig geschilderten Geschichten als Vorleseritual ideal für Eltern und Großeltern. Die ganzseitigen Schwarz-weiß-Bilder zu jedem Text geben eindrucksvoll den jeweiligen Inhalt wieder. Sie kann man mit dem kleinen Patienten nach dem Vorlesen betrachten und sich dabei über das Gehörte austauschen. So ist das Taschenbuch ein kleines Tröstebuch, um kranke oder verletzte Kinder zur Ruhe zu bringen. Die kleinen Reime, mit denen der Arzt die Patienten begrüßt oder mit denen er sich von ihnen verabschiedet kann man nachsprechen oder versuchen, selbst den Reim zu ergänzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010