Dornröschen

Autor*in
, Herre
ISBN
978-3-596-85645-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Korthues, Barbara
Seitenanzahl
18
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2014
Lesealter
0-3 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Dornröschens Vater lädt zur Geburt seiner Tochter nur zwölf der dreizehn weisen Frauen des Landes ein. Da verwünscht die dreizehnte die Prinzessin, dass sie sich an ihrem fünfzehnten Geburtstag an einer Spindel stechen und tot umfallen möge. Die zwölfte kann den Fluch dahingehend mildern, dass daraus ein hundertjähriger Schlaf wird. Genau so kommt es. Nur einem Prinzen von vielen gelingt es, die Rosenhecke zu bezwingen, Dornröschen und den ganzen Hofstaat zu erlösen und sie zu heiraten.

Beurteilungstext

Der Text dieses Grimmschen Märchens ist auf den letzten beiden Seiten des Bilderbuches zum Vorlesen gedruckt. Es handelt sich jedoch nicht um das Original, welches die Brüder Grimm als Kinder- und Hausmärchen gesammelt und 1819 herausgegeben haben. Es ist eine gekürzte und sowohl sprachlich als auch inhaltlich veränderte Variante. So fehlt z.B. der schöne Beginn, wenn aus dem Wasser ein Frosch zur badenden Königin kommt und ihr die Erfüllung ihres Wunsches nach einem Kind prophezeit. Außerdem ist die Märchensprache eine poetische, die zur besseren Sprachförderung beiträgt, als ""moderne"" Varianten.
Das Buch soll Kinder ab 2, so der Vorschlag des Verlages, anregen, die Geschichte anhand der Bilder nachzuerzählen. Ein roter Pfeil zeigt, welches Bild als nächstes kommt. Meistens ist das Buch so gestaltet, dass auf einer Doppelseite ein Bild die Seite ausfüllt und sich auf der anderen Seite viele kleine Abbildungen befinden. Die Seiten sind sehr stabil, so dass man das Buch auch sehr gut strapazieren kann. Außerdem liegt das Format kleinen Kindern sehr gut in der Hand. Ich denke jedoch nicht, dass zweijährige Kinder eine zusammenhängende Geschichte erkennen und nacherzählen können. Das wird eher erst ab drei Jahren möglich sein.
Die Bilder haben nach meinem Empfinden keine individuelle Handschrift. Sie wirken sehr gekünstelt, plakativ und verniedlicht, keineswegs klar. Außerdem sind oft zu viele Abbildungen auf einer Seite. Ich bevorzuge es, den Kindern die Märchen vorzulesen oder zu erzählen, um ihre eigene Fantasie spielen zu lassen. Sie können sich dann die Märchenfiguren so vorstellen, wie sie wollen. Projektionen sind dann auch eher möglich.
Wenn ich illustrierte Märchenbücher zur Hand nehmen würde, dann eher die von Elisabeth Zwerger, Nikolaus Heidelbach oder anderen wirklichen Künstlern gestalteten Ausgaben. Ästhetisch hochwertige Illustration verstehen es, Märchengeschehen so gekonnt ins Bild zu setzen, dass die Illustrationen die Phantasie beflügeln, aber genügend Raum für eigene Vorstellungen zu lassen. Text und Bild werden zur vollkommen Einheit und werden zum phantastischen Ganzen. Das trifft bei dem Märchenbuch, welches als Bildergeschichte zum Erzählen anregen soll, meiner Meinung nach nicht zu.

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Diese Rezension wurde verfasst von Sz.
Veröffentlicht am 01.01.2010