Die Zauberflöte

Autor*in
Ingrid, Leser-Matthesius
ISBN
978-3-8458-2635-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ludvik, Glaser-Naudé
Seitenanzahl
48
Verlag
arsEdition
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
25,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Soferl, die oft am Theater vorbeikommt, hört immer diese wundervolle Musik. Sie wünscht sich von Herzen, einmal eine Oper zu besuchen. Am liebsten die Premiere der Zauberflöte, da sie schon so viel von ihr gehört hat. Leider fehlt dazu in ihrer Familie das notwendige Geld. So beschließt sie jeden Tag Äpfel vor dem Theater zu verkaufen, um sich die Eintrittskarte leisten zu können. Am Premierentag passiert etwas, womit sie niemals gerechnet hätte.

Beurteilungstext

Ingrid Leser-Matthesius erzählt uns hier die Geschichte von des kleinen Mädchens Soferl, welches auf Botengängen für ihre Mutter häufig am Theater vorbei läuft. Die Mutter wäscht und bügelt für fremde Haushalte, während Soferl die Auslieferung übernimmt. Immer wenn sie am Theater vorbei läuft, sind großartige Melodien zu hören. Durch die Fenster kann man die Vorbereitungen beobachten, welche für eine Aufführung notwendig sind. Gerne würde Soferl einmal das Theater besuchen, doch leider ist zu Hause für derartigen Luxus kein Geld übrig. So stellt sich das Mädchen jeden Tag vor das Theater und verkauft Äpfel. Während dieser Zeit bekommt sie einmal die Gelegenheit in das Theater zu gehen, als sie hilft ein kleines Päckchen zu tragen. Fantasievolle Requisiten und farbenfrohe Kostüme, verstärken den Wunsch eine Vorstellung zu besuchen. Doch als der lang ersehnte Tag schließlich eintraf, fehlte noch genau 1 Penny für die Eintrittskarte. Mozart wird auf das traurige Mädchen aufmerksam. Er nimmt Soferl mit ins Theater und lässt ihr einen ganz besonderen Platz auf dem Balkon zuweisen. Von dort kann sie direkt auf die Bühne und in den Orchestergraben schauen. Sie bestaunt die vielen verschiedenen Instrumente, fiebert dem Beginn der Aufführung entgegen und lässt sich von der Stimmung mitreisen. Endlich geht es los. Die Schlange und Prinz Tamino sind zu sehen, vom Vogelhändler Papageno ist sie fasziniert und auf dem Kleid der Königin der Nacht erkennt sie sofort die glitzernden Steine, welche sie in dem kleinen Päckchen gefunden hatte. Auch die drei Jungs, mit denen Soferl vor dem Theater schon einmal getanzt hatte, waren zu sehen. Die geplante Flucht der Prinzessin, die Prüfungen des Prinzen, Soferl fiebert von ihrem Platz aus mit. Den Klang der Zauberflöte und des Glockenspiels erkennt sie sofort wieder. Am Ende ist Soferl erleichtert, dass Tamino und Pamina ihr Glück fanden und auch Papageno seine Gefährtin Papagena in den Armen halten konnte. Von den vielen Eindrücken überwältigt, möchte Soferl unbedingt noch einmal zu Mozart und Herrn Schikaneder, welche bereits den Erfolg der Uraufführung feiern. Das Mädchen möchte so gern selbst im Theater auftreten und bekommt die Möglichkeit den zwei Männern ein Lied vorzusingen. Ihre großartige Stimme überzeugt sofort und sie darf im Chor mitwirken. Vielleicht ist sie bald selbst in einer Aufführung zu sehen und zu hören.
Die ganze Geschichte wird hervorragend untermalt von den tollen Zeichnungen des Illustrators Ludvik Glaser-Naudé. Für seine märchenhaften Werke erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen im In- und Ausland. Mit viel Liebe zum Detail und einem ausgezeichneten Gespür für Farbharmonien verleiht er der kleinen Soferl eine großartige Bühne für ihre Erlebnisse in der Oper. Sein gekonntes Spiel mit Licht und Schatten gibt der Kleidung Schwung, erweckt die Figuren zum Leben, bringt Dynamik ins Bild. Die Illustrationen fügen sich in die Geschichte ein und passen immer zum Text oder zu den Szenen auf der Bühne. Das Cover zeigt die Königin der Nacht und ist durch seine in Silber gehaltene Schrift ein echter Hingucker. Es weckt die Neugier auf die Geschichte.
Ergänzt wird das Buch durch den Lebenslauf von Mozart und eine CD. Die CD enthält Lieder bzw. Auszüge aus der Oper. So kann man beim Vorlesen auch einen akustischen Eindruck der Oper vermitteln und das Buch zu einem Gesamterlebnis machen.
Auf der CD sind folgende Tracks enthalten:
1. Ouvertüre – Ausschnitt, 2. Der Vogelfänger bin ich ja – Ausschnitt, 3. Dies Bildnis ist bezaubernd schön, 4. O zittre nicht, mein lieber Sohn – Ausschnitt, 5. Bei Männern, welche Liebe fühlen, 6. Wie stark ist nicht dein Zauberton, 7. Schnelle Füße, rascher Mut/ Das klingt so herrlich – Ausschnitt, 8. O Isis und Osiris, 9. Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, 10. In diesen heil´gen Hallen – Ausschnitt, 11. Ach, ich fühl´s, es ist verschwunden, 12. Tamino mein, o welch ein Glück! , 13. Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papagena! 14. In meinem kleinen Apfel – Soferls Lied (nach der Melodie von „Das klingt so herrlich“.
Das Buch eignet sich wunderbar, um im Musikunterricht über die Zauberflöte zu sprechen. Auch für den heimischen Bücherschrank ist es eine große Bereicherung.

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Veröffentlicht am 24.12.2018