Die wunderbare Reise nach Farbula
- Autor*in
- George, Teresa
- ISBN
- 978-3-8337-3685-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Harvey, Franziska
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2017
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Teaser
Im Buch wird am Beispiel von Farben der Umgang mit Vielfalt thematisiert. Nach einem Geschwisterstreit um das schönere Bild entdecken Max und Frieda, dass jede Farbe ihren eigenen Charme hat.
Beurteilungstext
An einem verregneten Tag entdecken Frieda und ihr Bruder Max am Himmel einen Regenbogen, den sie mit Wasserfarben auf Papier malen. Doch beim Betrachten ihrer Bilder geraten sie in Streit, weil jedes Kind meint, das eigene Bild sei das schönere. Dabei verteilt sich Wasser aus dem Pinselglas auf ihre Bilder und lässt die Farben zu Braun verlaufen.
Nur eine kleine Ecke rot ist auf Friedas Bild noch zu erkennen. Als die Kinder genauer hinschauen, finden sie sich in einer roten Welt wieder - eine rote Stadt mit roter Ketchup-Fabrik, rote Menschen… Hinter der roten Stadt gelangen sie zu einem blauen Ozean, finden ein blaues Dorf, in dem sanftmütige blaue Riesen wohnen. Von dort aus gelangen sie zu weiteren Orten – jeder Ort hat seine eigene Farbe und Bewohner mit eigenen Charakteren und (kulturell determinierten) Vorstellungen von angenehm und schön. Sie lernen die frechen gelben Zwerge kennen, die violetten Elfen und die grünen Waldwesen.
Doch auch die Bewohner dieser Orte liegen im Streit miteinander, wer die schönsten Farben (die "richtige" Lebenssicht) hat. Max und Frieda erkennen, wie schade es ist, im Streit zu verharren und dass jede Farbe einzigartig ist mit ihrer Stimmung und Besonderheit. Sie zeigen den Bewohnern, dass jede Farbe gleich wichtig ist und wie angenehm bunt Gemeinschaft und Vielfalt ist, so dass jeder seinen Platz finden kann.
Zurückgekehrt in ihre reale Welt, wird beiden Kinder klar, dass ihre Bilder zwar verschieden, aber jedes für sich originell ist und man nicht sagen kann, welches besser ist. Als Max schließlich sagt: „Würde eine einzige Farbe fehlen, wäre der Regenbogen nur noch halb so schön.“, werden die Bilder der Kinder wie von Zauberhand wieder leuchtend bunt.
Das Thema des Buches - ein Appell für Akzeptanz und Verständnis – zieht sich konsequent durch das ganze Buch. Die Leser*in begleitet die Kinder auf der Reise durch Farbula, die Farbenwelt, und durch den Prozess des Verstehens. Allerdings ist dieser Prozess an manchen Stellen so knapp gehalten, dass die Schlüsse nicht immer ganz einleuchtend erscheinen.
An anderen Stellen wiederum erscheint der Text durch den Schreibstil der Autorin etwas langatmig. Durch die längeren Textpassagen ist das Buch für Kinder ab Vorschulalter zum Vorlesen geeignet.
Auf dem Cover werden Frieda und Max in Farbula bereits vorgestellt. Die zahlreichen Illustrationen von Franziska Harvey im Buch sind detailreich und in weichen, fließenden und pastellenen Farben gehalten. Sie transportieren eine freundliche Stimmung und unterstützen den Text mit passenden Motiven. Zum Schluss sind die im Buch vorgestellten Personen zu sehen, wie sie Hand in Hand eine Reihe bilden. So wird das Ziel des Buches – Freude und Wert einer friedlichen Gemeinschaft zu fördern - noch einmal bildlich auf den Punkt gebracht.
Zusätzlicher Tipp: Beim Einsatz für ungeduldige oder konzentrationsschwache Kinder kann das Anschauen mit einer Aktion verbunden werden, z.B. etappenweises Lesen und Malen mehrerer eigener Bilder. So kann aus dem Buch eine "Reihe" gemacht werden, bei der die einzelnen Farben und Charaktere noch besser herausgearbeitet und individualisiert werden können. Geeignet z.B. für Einzelförderung, als Kunstprojekt oder im Freizeitbereich.