Die Wolke

Autor*in
ISBN
978-3-473-35294-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hage, Anike
Seitenanzahl
173
Verlag
Ravensburger
Gattung
Comic
Ort
Ravensburg
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Graphic Novel "Die Wolke" von Anike Hage beschreibt einen folgenreichen Tag in Jannas Leben. Ein Tag, an dem sie mit ihrem Bruder vor einer großen uranvergifteten Wolke flieht. Sie verliert ihren Bruder und ihre Eltern. Schließlich wächst Janna bei ihrer Tante auf, doch hat diese eine ganz andere Vorstellung davon, wie man die Katastrophe verarbeiten soll. Elmar, der einzige, der sie verstehen könnte, nimmt sich das Leben: Einsamkeit und Verzweiflung machen sich in Jannas Herzen breit...

Beurteilungstext

Anike Hage bringt in ihrer Graphik Novel “ Die Wolke” ein hochbrisantes Thema zur Sprache: die weitreichenden Folgen einer Atomkraftwerkkatastrophe. Angelehnt ist das Werk an den Roman “ Die Wolke” von Gudrun Pausewang, der mit dem Deutschen Literaturpreis ausgezeichnet wurde und in enger Zusammenarbeit mit der Autorin dieses Romans entstanden ist. Als gemeinsame thematische Grundlage dient der Vorfall in Tschernobyl vor 22 Jahren. Zu Beginn greift Anike Hage auf historische Quellen zurück: Sie liefert einen Zeitungsartikel aus der Zeit vom 25.5.1986, gezeichnet von Inge Aicher Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl. Desweiteren sind der Graphic Novel Bilder von Opfern des Tschernobyl vorangestellt. Aufrüttelnd, schockierend, aber immer auch gleichzeitig auf eine sensible Art und Weise thematisiert Anike Hage in Wort und Bild den schwierigen Kampf der Menschen gegen die Wolke. Sie beschreibt die knallharten Folgen, die diese mit sich bringt und denen sich die Überlebenden stellen müssen: Haarausfall, Schwächeanfälle, Leukämie, lebenslange, gesundheitliche Schäden. Neben den körperlichen Leiden, müssen sich die Opfer mit dem Verlust lieber Menschen auseinandersetzten. Eindringlich unterstreicht Anike Hage die bedrückende Stimmung: Der Leser kann vollkommen in die Geschichte eintauchen und hetzt in innerer Anspannung von Bild zu Bild, von Satz zu Satz. “ Die Wolke” regt dazu an sich kritisch mit der Thematik der Atomkraft auseinanderzusetzen. Zwar beleuchtet es mit der Geschichte nur die Seite der Gefahren, aber es liefert berechtigte Gründe die Notwendigkeit einer so gefährlichen Erfindung zu hinterfragen, denn wie es auch im Klappentext steht: “ Jede Technik hat Schwachstellen. Versagen ist menschlich. Mit Versagen ist zu rechnen, ist verantwortungslos und unmenschlich. Die Atomwirtschaft setzt auf technische Wunderwerke, die nicht versagen. Sie haben versagt.”

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Diese Rezension wurde verfasst von RPIZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010