Die wirklich wahre Geschichte von Hänsel und Gretel

Autor*in
Schwarz, Britta
ISBN
978-3-219-11319-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hardt, Iris
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Hier wird das bekannte Märchen von Hänsel und Gretel aus der vertrauten Sicht von Hänsel und aus der Sicht der Hexe und besten Freundin der Stiefmutter erzählt. Unter diesem ganz anderen, zweiten Blickwinkel werden die Kinder als ungehorsam und mutwillig erlebt.

Beurteilungstext

Das bekannte Märchen von Hänsel und Gretel liest sich ganz anders, wenn es aus einer veränderten Perspektive erzählt wird. In diesem Buch finden wir auf der jeweils linken Seite die Version Hänsels als Ich - Erzähler und auf der jeweils rechten Seite die Darstellung des Geschehens aus der Sicht der Hexe. Die Hexe ist in dieser zweiten Version die beste Freundin der Stiefmutter der beiden Kinder. Sie erlebt Hänsel und Gretel als ungezogen. Beide betteln ständig um Süßigkeiten, laufen von zu Hause weg, stehlen, bringen alles durcheinander, machen Dinge kaputt, sind in keiner Weise hilfsbereit, schubsen die Hexe schließlich noch in Ofen und stehlen ihr das Zauberbuch und den Schmuck. Die Stiefmutter ist aus der Sicht der Hexe sehr bemüht, nimmt sie zum Pilze suchen mit in den Wald, sorgt sich sehr, als die Kinder weglaufen. - Dieses Buch hinterlässt beim Leser einen unglücklichen Eindruck. Als würde Kindern mit dieser Erzählung das ursprüngliche Märchen geradezu weggenommen! Beiden Sichtweisen fehlen Tiefe und Emotion. Das Beziehungsverhältnis zu den Kindern ist kalt, humorlos, feindselig, wenn nicht zynisch. Auch Hänsel verwendet eine emotionslose, schnoddrige Sprache. Je häufiger man dieses Buch liest, desto mehr entsteht der Eindruck, es verkehrten dissoziale zu echter Kommunikation unfähige Wesen. Diese Wesen haben keine Angst, suchen keine Nähe, unterliegen keinen Missverständnissen, leben fernab von Freundlichkeit und Wärme. Satt dessen herrschen Unbeherrschtheit, Misstrauen, Häme, Schadenfreude, Gier und Hass. Vorgeführt werden manipulative Beziehungen, um Kinder auszumanövrieren. - Die Zeichnungen sind ähnlich flach, plakativ und nicht in der Lage, über den Text hinweg zu helfen.

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Diese Rezension wurde verfasst von GSTR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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