Die wilde Sophie

Autor*in
Hartmann, Lucas
ISBN
978-3-423-62264-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Opel-Götz, Susann
Seitenanzahl
220
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

21 Kapitel voller turbulenter Ereignisse zwischen Wirklichkeit und Wunderland ! In der tragikomischen, hintergründigen Geschichte hilft die gleichaltrige wilde Sophie dem schwachen, verzärtelten Königssohn Jan aus seinem überbehüteten, unselbständigen Leben auszubrechen.

Beurteilungstext

In diesem Kinderbuch verstecken sich Botschaften, die sich auch an Eltern der richten. Es ist linear und episodisch aufgebaut und kann abschnittweise gelesen oder vorgelesen werden. Als Leitfaden dienen humorvoll formulierte und illustrierte Kapitelüberschriften, die in Bild und Text nachfolgende Ereignisse ankündigen und so zum Weiterlesen animieren. Einige ganzseitige Schwarz - Weiß -Illustrationen widerspiegeln auf witzige Weise die Atmosphäre, stellen die handelnden Personen leicht karikiert in den Mittelpunkt.
Viele Gestaltungselemente des Komischen durchdringen den Text. Bereits mit dem ersten, einleitenden Satz identifiziert sich die Geschichte als ein Märchen, in dem sich Reales und Fantastisches vermischen.
“Es war einmal ein dicker König, der hieß Ferdinand und fürchtete sich vor allem und jedem...”
Unglaublich, was sich dieser König aus Angst und Sorge alles ausdenkt, um seinen Sohn Jan zu “schützen”! Er hört nicht auf Jans Mutter, die Königin Isabella, die will, dass ihr Kind groß wird wie die anderen Kinder auch. Aber in ganz Zipfelland dreht sich nach seiner Geburt alles nur um Jan. So wuchs der Prinz zu einem blassen und ängstlichen Jungen heran, der ständig von Bewachern umgeben war: vom Nebenhergeher, Wegfreiräumer, Beschatter, Insektenjäger, Kleideranwärmer, Lebertranverwalter... “ Jan kennt die Welt außerhalb des Schlosses nur aus Büchern. Mehrere Versuche, seine Bewacher zu überlisten und auszubrechen, sind erfolglos. “Wie soll so einer, den man wie eine Porzellanfigur immer in Watte gepackt hat, später einmal regieren?” meint Sophies Vater Otto, ein Obstbauer und königlicher Zwetschgenkompottlieferant. Die neugierige Sophie aber schreibt Jan einen Brief: “LIEBER PRINTZ, WI GEHT ES TIR? WIR KÖNTEN UNS TREFFEN UND BEKANDSCHAFT SCHLIESEN... “ Sie sucht hartnäckig den Kontakt zu Jan. Ab dem 11. Kapitel befinden sich beide auf einer abenteuerlichen Flucht, die unterstützt von getreuen Dienern und der Köchin Marie, die ein bisschen zaubern kann, am Ende gelingt.
In humorvoller Verpackung und mit einer spannenden Handlung vermittelt das Buch Kindern Lebenshaltungen: Trau dir etwas zu! Verzage nicht! Sei mutig! Hilf anderen! Such dir Freunde! Es regt Eltern an, über Erziehungsfragen nachzudenken.

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Diese Rezension wurde verfasst von Kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010