Die wilde Meute

Autor*in
Bos, Ilse
ISBN
978-3-8251-7927-4
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Faas, Linde
Seitenanzahl
300
Verlag
Urachhaus
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Dreizehn Kinder unterschiedlicher Nationalitäten leben auf einem Boot - und das größtenteils allein, ohne ihre (Pflege-)Mutter, da diese die Welt bereist, um ihre große Liebe wiederzufinden. Das klingt nach einem großen Durcheinander? Die Kinder haben sich prima arrangiert, sie bringen ihre Stärken ein und "halten zusammen wie Pech und Schwefel". Das Zusammenleben gerät durcheinander, als das Jugendamt auf sie aufmerksam wird, Marten zu ihnen stößt und merkwürdige Dinge vor sich gehen.

Beurteilungstext

Für die Niederländerin Ilse Bos ist "Die wilde Meute" der erste Roman. In ihrem Debüt erzählt sie eine temporeiche Abenteuergeschichte in 23 Kapiteln mit viel Herz und Humor. Der Verlag empfiehlt das Buch Leserinnen und Lesern im Alter von 7 - 9 Jahren, vorab sei jedoch darauf hingewiesen, dass dies nur stimmt, wenn die Kinder gerne und viel lesen. Mit 300 Seiten halten sie ein komplexes Werk in den Händen, darüber hinaus erschweren die vielen Protagonisten das Verständnis - hilfreich ist, dass die dreizehn Kinder am Ende des Buches steckbriefartig vorgestellt werden und man natürlich jederzeit nachschlagen kann, um wen es sich handelt.

Für Literaturbegeisterte bietet die Geschichte ein echtes Lesevergnügen. Pola, Wladimir, Antonia, Wolke, Nouria, Knut, Asala, Molly, Willy, Trien, Jan, Flip und Tutti sind ein bunter Haufen. Während ihre (Pflege-) Mutter Tineke nur selten zu Hause ist und den größten Teil ihrer Zeit damit verbringt, ihre große Liebe wiederzufinden sowie für Zirkusartisten und Schiffsbesatzungen zu stricken, erleben die Kinder auf dem Hausboot eine ziemlich gute Zeit:
"Jeden Mittwoch, wenn die Schule schon mittags aus war, gab es bei uns etwas Gutes zu essen. Knut machte Strammen Max, Toast Hawaii, Arme Ritter, Pfannkuchen oder etwas anderes, jedenfalls keine Brote mit Erdnussbutter, wie wir sie in der Schule aßen, wenn wir Nachmittagsunterricht hatten. Oft wurde um den ersten Pfannkuchen gestritten, aber oft auch nicht (dann wurde wegen etwas anderem gestritten). Jedenfalls ging es immer hoch her, mit viel Geschrei und Gelächter, wenn Molly auf dem Tisch Handstand machte, Flip und Tutti einander Schokocreme ins Gesicht schmierten, Willy sämtliche Buchstaben des Alphabets rülpste, Nouria einen endlos langen Witz erzählte, Jan wegen irgendetwas in Tränen ausbrach und Asala mit ihrem Akkordeon alles übertönte. Ruhe kehrte erst ein, wenn jeder den Mund voll hatte." (S. 45)

Doch als die schräge Frau Weiblen vom Jugendamt („... wenn sie das Wort `helfen` aussprach, schossen ihr die Tränen in die Augen. Dann nahm sie einen mit ins Rektorat, wo sie sich erst die Nase schnäuzte, um anschließend zu `helfen`. Frau Weiblein taten die Problemkinder nämlich so furchtbar leid, dass ihr Tränen in die Augen schossen, wenn sie nur über ein solches Kind sprach. Deshalb nahm sie immer eine Box Papiertaschentücher mit ins Rektorat. Am Ende ihres Besuchs war die Box leer und der Papierkorb des Rektors voll mit feuchten Knäueln." S. 12) die wilde Meute ins Visier nimmt, müssen Pola & Co. schnell eine Lösung finden: sie brauchen Mutter oder Vater, um einen Erziehungsberechtigten in der Schule vorstellen zu können. Tineke ist auf Reisen, also ein Vater... wie gut, dass Marten („37 Jahre und 2 Meter 7 groß" S. 9) plötzlich zu ihnen stößt und sich der Rolle mit Bravur annimmt.

Gemeinsam mit Marten erleben sie so manch eine brenzlige Situation. Denn nicht nur sie stehen vor großen Probleme, ihre Stadt tut dies auch: immer mehr riesige Löcher klaffen im Boden und führen zu einem Erdrutsch mit weitreichenden Folgen. Doch bis dahin sind es viele Seiten, jede Menge Lesevergnügen und am Ende steht ein sicheres Happy End.

Begleitet wird die Geschichte von Illustrationen der niederländischen Zeichnerin Linde Faas: bunt und fröhlich harmonieren sie sehr gut mit der Geschichte.

Empfehlenswert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jha; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 22.02.2017

Weitere Rezensionen zu Büchern von Bos, Ilse

Bos, Ilse

Die wilde Meute

Weiterlesen
Bos, Ilse

Die wilde Meute

Weiterlesen
Bos, Ilse

Die wilde Meute

Weiterlesen
Bos, Ilse

Die wilde Meute

Weiterlesen
Bos, Ilse

Die wilde Meute

Weiterlesen