Die Welt wär besser ohne dich

Autor*in
Littman, Darer
ISBN
978-3-473-40135-2
Übersetzer*in
Jaekel, Franziska
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
383
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit Wochen chattet Lara mit Christian. Sie ist total verliebt und möchte ihn endlich auch mal treffen. Doch dann zerstört Christian ihr Glück mit einem einzigen Klick: „Die Welt wär besser ohne dich“, schreibt er an ihre Facebook-Pinnwand. Und minütlich schließen sich ihm andere an. Irgendwann erträgt Lara die Beleidigungen nicht mehr und trifft eine verzweifelte Entscheidung.

Beurteilungstext

Schon der Buchtitel „Die Welt wär besser ohne dich“ macht auf den Inhalt neugierig. Bei dieser Namensgebung ist es nicht verwunderlich, dass das Buch auch ein sehr ernstes und aktuelles Thema zum Inhalt hat: Mobbing. Auch das Buchcover stellt eine direkte Verbindung zu Inhalt her. Der Titel des Buches ist über das gesamte Cover geschrieben. Eine Häuserreihe mit idyllischen Vorgärten sind erkennbar sowie der Schatten einer Person, der mit einem Stift durchgestrichen ist.
Die benachbarten Familien von Sydney und Lara und von Breanna und Liam sind auf dem ersten Blick zwei Vorzeigefamilien, die in einer Kleinstadtidylle wohnen, finanziell sehr gut gestellt sind und sich liebevoll um ihre Kinder sorgen. Dass es aber hinter einer solchen Fassade ganz anders aussehen kann oder die Kinder andere Bedürfnisse haben als von den Eltern erwartet werden, das zeigt die Autorin Sarah Darer Littman mit diesem Roman.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der vier Jugendlichen Lara, Sydney, Breanna und Liam in der Gegenwart erzählt. Lara und Bree sind im gleichen Alter, waren früher beste Freundinnen, haben sich aber mittlerweile auseinander gelebt, weil Lara einfach zu egozentrisch wurde, was Bree einfach nicht mehr ertragen konnte. Seitdem haben ihre ehemals recht gut befreundeten Familien nicht mehr viel miteinander zu tun. Sydney und Liam mögen sich zwar noch, aber auch ihre Wege kreuzen sich in der Pubertät nun nicht mehr so oft wie noch in ihrer Kindheit.
Die Charaktere von der vier Jugendlichen sind sehr authentisch gezeichnet und der Leser kann sich gut in ihre Gedanken und Gefühle hinein versetzen. Liam und Sydney sind die meiste Zeit über fair und agieren nachvollziehbar und emotional zugänglich. Sydney muss stets zurückstecken und auf ihrer kranke Schwester Rücksicht nehmen. Manches Mal wirkte sie mit ihren Ansichten viel älter und oft auch vernünftiger als mancher Erwachsener. Lara hat eine enorme Entwicklung innerhalb der Geschichte durchgemacht. Nach und nach lernt sie, auch mit schwierigen Situationen umzugehen. An den Elternpaaren zeigt die Autorin, die Machtlosigkeit und das Unvermögen mit schwierigen Situationen umzugehen.
Die wechselnden Erzählperspektiven sind lassen den Leser in die Gefühlswelt und verschiedenen Meinungen der Akteure eintauchen. Das sorgt nicht nur für Spannung, sondern vermittelt auch eine unheimliche Tiefe. Der Schreibstil ist den Charakteren angepasst und somit sehr jugendlich und frisch. Neben den verschiedenen Perspektiven gibt es auch noch verschiedene Zeitebenen – einmal die der Gegenwart, dann die Zeit ca. 3 Monate vorher und einen Epilog, der ein Jahr danach spielt.
Obwohl zu Beginn des Buches schon der Ausgang des Mobbings vorweg genommen wurde, blieben doch genügend Fragen übrig, die man gerne geklärt wissen wollte. Schonungslos und äußerst realistisch führt die Autorin dem Leser vor Augen, was unbedachte Handlungen und Äußerungen anrichten können und wie auch das gesamte Umfeld der gemobbten bzw. der mobbenden Person betroffen ist. „Die Welt wär besser ohne dich“ greift ein gerade bei Jugendlichen sehr aktuelles Thema, dem „Internetmobbing“ und „Suizid“ auf, das sich auch gut im Schulunterricht integrieren ließe.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ka; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.03.2016