Die Wahrheit über Amy

Autor*in
Mathieu, Jennifer
ISBN
978-3-423-71665-9
Übersetzer*in
Marinovic, Ivana
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
237
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Außer der Schule, dem Supermarkt, dem Kino und einem Sportplatz gibt es in dem trostlosen amerikanischen Städtchen Healy keine Anregungen für Jugendliche. Sie betrinken sich bei Partys und kennen nur Klatsch und Tratsch zum Thema Sex und wer mit wem… Lügen und üble Nachreden treffen besonders Amy und werden von den „besten Freunden“ auch nicht korrigiert. Schlimm wird es, als man ihr den Unfalltod von Brandon anhängt.

Beurteilungstext

Nach einer Party in Elaines Elternhaus kommt es zu einem schlimmen Unfall. Brandon Fitzsimmons, der „König“ von Healy und Traum aller Mädchen, kommt mit dem Auto von der Straße ab und stirbt. Er war betrunken, nicht angeschnallt und spielte nebenbei mit seinem Handy. Warum auch immer kommt nach dieser folgenschweren Party das Gerücht auf, Amy, ein gut gestyltes Mädchen mit aufregender Figur, habe an dem Abend mit zwei Jungs geschlafen. Außerdem habe sie Brandon schweinische E-Mails geschickt, was ihn vom Fahren abgelenkt habe. Dann kommt noch das Gerücht auf, Amy habe eine Abtreibung hinter sich. Obwohl fast alle Freunde und Freundinnen wissen, was geschehen und was nicht geschehen ist, dauert es ziemlich lange bis die „Wahrheit über Amy“ heraus kommt. Amy, ihre einst beste Freundin Kelsie und Josh, der beste Freund von Brandon, kommen selbst zu Wort und berichten, vermuten und kommentieren aus ihrer Sicht. Gehässige E-Mails und widerliche Schmierereien in der Mädchentoilette der Schule machen Amy zur Außenseiterin, die von allen geschnitten wird. Nur Kurt Morelli, ein Junge mit einem enorm hohen IQ, hat Mitleid mit ihr. Er will ihr nur helfen, weil sie in Mathematik Probleme hat. Es dauert, bis Amy ihr Misstrauen überwindet, sie fürchtet, er wolle, wie die anderen, nur Sex mit ihr. Alle beteiligten Romanfiguren erzählen in einer flotten Sprache in kurzen Kapiteln. Dennoch haben sie weitgehend nur die Themen Sex und Alkohol. Es ist nicht klar, was die Autorin mit diesem Roman sagen will und vor allem wem. Teenies, die nur diese Themen kennen, lesen wohl kaum dieses Buch. Dabei bieten die angeschnittenen Themen wie soziale Ächtung, üble Nachreden und deren Folgen für die Betroffenen sowie die bigotte Verlogenheit einzelner Erwachsener durchaus Stoff für einen Roman. Doch die erzählenden Beteiligten sind nicht in der Lage, ernsthaft zu hinterfragen, zu reflektieren oder mitzuleiden. Folglich bleibt die Geschichte sehr flach. Einzig Kurt Morelli hätte die intellektuelle Fähigkeit und Empathie. Doch er ist selbst ein Einzelgänger und hält sich zurück.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.08.2016

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