Die vielen Väter des Hasses

Autor*in
, Schneider
ISBN
978-3-401-06144-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
168
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Sachbuch analysiert, wie es dazu kommen kann, dass in der Menschheitsgeschichte immer wieder Kriege entstehen. Es zeigt Ideen, wie Konflikte zu vermeiden sind und verbreitet pazifistisches Gedankengut.

Beurteilungstext

"Wer Frieden will, muss wissen, wie Kriege entstehen" lautet der Untertitel von Gerd Schneiders Buch. Dieser Slogan beschreibt den Inhalt des Buches sehr gut. Es gibt 15 Kapitel, die sich jeweils mit einem Aspekt des Themas beschäftigen. Zu Beginn jedes Kapitel steht ein Zitat zum Frieden. Diese stammen von bekannten Persönlichkeiten: Kurt Tucholsky, John F. Kennedy und Voltaire sind nur einige Vertreter. Schneider geht in seinem Buch auf "neue" und "alte" Kriegsformen ein. Zu den alten Kriegen gehört zum Beispiel der Dreißigjährige Krieg, der hier ein ganzes Kapitel einnimmt. Dieses Kapitel ist besonders gut gelungenen. Geschickt werden fiktive Geschichten und Briefe mit dem Sachtext verknüpft. Infokästen sind sinnvoll eingebunden (z.B. am Ende eines Textabschnittes). Der Leser begleitet historische Persönlichkeiten mit. Dadurch wird sogar in einem Sachbuch Spannung erzeugt. Diese Abschnitte sind auch für jüngere Leser inhaltlich gut zu erfassen. In anderen Kapiteln greift der Autor auch aktuelle Ereignisse auf, zum Beispiel über den arabischen Frühling, den Krieg in Afghanistan. Insgesamt verliert das Buch leider an Struktur. Einige Kapitel scheinen völlig zusammenhangslos eingeordnet worden zu sein. So steht zwischen dem Kapitel über den Dreißigjährigen Krieg und den Konflikten zwischen Deutschland und Frankreich ein Text über Schach und Computerspiele. An vielen Stellen unterbrechen (die durchaus wichtigen) Infokästen den Lesefluss. Der Wechsel zwischen Lexikon und Erzählungen ist eine interessante Idee, auch die Pro und Contra Gespräche sind stilistisch ein exklusiver Gedanke und geben den Leser Denkanstöße. Unter der Überschrift "Was Krieg auslösen kann" findet der Leser viele Definitionen. Diese sind aufgrund ihrer sprachlichen Formulierung nicht leicht verständlich.
"Die vielen Väter des Hasses" versucht einen Rundumschlag durch die Kriegsgeschichte vom Mittelalter bis heute zu bieten. Wirklich werden auch alle großen und wichtigen Ereignisse angesprochen. Meist geschieht dies aber in wenigen Sätzen nach dem Motto: Ein Beispiel hierfür ist der Krieg... Man kann den Krieg eben nicht auf 165 Seiten erklären. Dieses Sachbuch ist ein Anfang. Es eignet sich, um Interesse am Thema zu wecken. Es geht nicht wirklich in die Tiefe. Aber es distanziert sich klar vom Krieg und dieser Standpunkt wird immer wieder deutlich und auch logisch begründet. Ob man danach weiß, wie Kriege entstehen? Eines weiß der Leser jedoch, dass "jeder Krieg [...] eine Niederlage [ist]. Denn Krieg vernichtet Leben" (K. Tucholsky).

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IBR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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