Die Verschollenen von Ray´s Rock

Autor*in
Falkner, Alex
ISBN
978-3-401-60491-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Weit, Torben
Seitenanzahl
244
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Auf der Insel Ray´s Rock geht es nicht mit rechten Dingen zu, überall lauern Gefahren. Werden Eddie, Milla und die wenigen, übrigen Kinder nach dem verschwinden der anderen Hilfe bekommen?

Beurteilungstext

Es ist nicht einfach, den zweiten Band einer Geschichte zu beurteilen, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Freundlicherweise rekapitulieren die meisten Autoren die wichtigsten Ereignisse am Anfang nochmals, hier war das leider nicht der Fall. So musste ich versuchen, mir die Vorgeschichte einigermaßen zu erschließen. Zwei Ich-Erzähler, Eddie und Milla, schildern aus ihrer Perspektive das Geschehen. Schnell merkt man, dass Milla offenbar die Außenseiterin der kleinen Gruppe ist, während Eddie die Rolle des Anführers einnimmt. Die ursprüngliche Schnitzeljagd, die als gruppendynamisches Projekt von den Klassenlehrern der Kinder initiiert worden war, wird dabei zunehmend zu einer lebensgefährlichen Aufgabe. Wie genau die Schüler in diese äußerst prekäre Lage auf der Insel gekommen sind, wird dabei nicht wirklich klar. Die unterschiedlichsten Bedrohungen und Gefahren lauern überall, nach und nach verschwinden immer mehr Personen. Das wird recht emotionslos hingenommen, Eddie hat das "Gefühl", dass es den Verschwundenen gut geht, was weitgehend unkommentiert bleibt. Auch Milla hat "Ahnungen", dass der Weg, den sie einschlagen, gefährlich ist, doch sie setzt sich nicht durch. So bleibt vieles im Ungewissen, warum ist die Insel so offensichtlich feindlich den Kindern gegenüber? Was ist die geheimnisvolle "Silberflut", die dem Buch den Titel gibt? War es tatsächlich eine Flutwelle oder eine energetische Entladung? Diese Rätsel werden auch am Schluss nicht aufgelöst. Am Ende sind alle Verschwundenen wieder da, das Projekt scheint geglückt zu sein: die Kinder sind offenbar zu einer Gruppe zusammen gewachsen, die Erwachsenen haben mal wieder nicht die geringste Ahnung, was diesen Sinneswandel bewirkt hat. Viel Mystisches aus dem Keltentum wird dazu hier bemüht, aber, wie so oft, wenn immer alles möglich scheint, ist nichts wirklich von Bedeutung. Auch die Charaktere bleiben seltsam blass, manches wirkt dann wieder so überzogen, dass es fast schon zur Karikatur wird, z.B. Millas Vater. Insgesamt ist das Buch durchaus spannend geschrieben, einiges kann man erfahren über keltische Bräuche, aber zum Teil sind die Details auch so grausam geschildert, dass man es empfindlicheren Kindern nicht unbedingt empfehlen sollte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 22.12.2021

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