Die verflixten Fletcher-Boys

Autor*in
Levy, Dana Alison
ISBN
978-3-570-16401-3
Übersetzer*in
Stohner, Anu
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Karipidou, Maria
Seitenanzahl
286
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lustige Familiengeschichte über eine ungewöhnliche Familie. Vier Jungs, alle adoptiert, zwei Väter, selbst Hund und Kater sind männlich. Das neue Schuljahr wird spannend, es läuft nicht alles so, wie geplant.

Beurteilungstext

Sam ist zwölf, Jax und Eli sind zehn und Frog ist sechs Jahre alt. Jason Fletcher, der Papa, arbeitet als Computerfachmann zu Hause, Tom Anderson, der Dad, ist Lehrer. Zeus, den Kater und Sir Puggleton, den Hund gibt es wirklich. Aber ob es Flare, den unsichtbaren Geparden gibt? Eine zusammengewürfelte Familie, amerikanisch, afroamerikanisch, indisch, mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen.
Das Schuljahr beginnt mit einem stressigen Familienfoto. Sam möchte in die Fußball-Auswahlmannschaft kommen, Jax und Eli wechseln von der Grundschule in unterschiedliche Mittelschulen und Frog wird eingeschult. Macht Sam sich lächerlich, wenn er der Theatergruppe beitritt? Bleibt Henry der beste Freund von Jax? Wie kommt Eli auf der Eliteschule zurecht? Gibt es Frogs Freundin wirklich, die zwei Mütter und drei Schwestern haben soll? Wird sich der unfreundliche neue Nachbar Mr. Nelson zu einem Interview bereiterklären? Das Schuljahr, unterbrochen von zahlreichen Festen, um jeder Religion Genüge zu tun, wird turbulent und spannend. Die Fragen werden beantwortet, die meisten Probleme gelöst, und das Schuljahr endet mit einem entspannten Familienfoto.

Am Anfang gilt es, viele Namen zu behalten und erst mal einen Überblick zu bekommen - wer ist was? Wer das bis Seite 96 immer noch nicht weiß, kann dort die Zusammenfassung lesen. Doch das ist eigentlich nicht nötig, die unterschiedlichen Charaktere der Jungs sind gut dargestellt. Dagegen kommen Papa und Dad fast nur in der Elternrolle vor und entwickeln kaum eigenen Charakter. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leser die Fletcher-Söhne beneiden. Die Väter sind ausgesprochen verständnisvoll, respektvoll, liebevoll und alles andere als pingelig. Darüber hinaus haben sie supercoole Ideen, wie die Eisbahn im eigenen Garten. Sie unterstützen genau im richtigen Moment, wenn einer der Jungs gar nicht mehr weiter weiß. Und wenn es mit den Freunden nicht klappt, sind drei Brüder der ideale Rückhalt - ein Traum für Jungen, die als Einzelkinder aufwachsen.
Der englische Titel: The misadventures of the Family Fletcher ist für mich noch treffender als der deutsche Titel, denn viele, selbst die gut gemeinten Aktionen, gehen schief. Jax stellt dem Nachbarn etwas zu Essen vor die Tür, doch es wird von einem Stinktier gefressen, das auf den Hund des Nachbarn losgeht.
Die kleinen Abenteuer sind lebensecht beschrieben, die Probleme, mit denen die Jungs konfrontiert werden, sind altersgerecht. Was ich dagegen für unrealistisch halte, ist die absolute Familienharmonie. Kein Streit der Jungs untereinander. Keine Auseinandersetzungen zu den Regeln. Nie ausrastende Väter, die im Notfall immer viel Zeit haben. Kleine Diebstähle oder Missgeschicke werden mit Humor betrachtet.
Mir gefällt, dass zwei Männer als Eltern als selbstverständlich und normal gesehen werden. Ebenfalls zwei Frauen, die Eltern von Frogs Freundin. Das Thema Homosexualität wird nicht angesprochen. Dass in dem Zusammenhang keine gesellschaftlichen Probleme vorkommen, halte ich für unrealistisch und flach, aber für legitim in einem Kinderbuch.
Die 32 Kapitel werden jeweils mit einem Satz eingeleitet, der das Kapitel zusammenfasst. Darauf folgt eine kurze Notiz, manchmal ein Zettel an alle Jungs, manchmal ein Brief des Nachbarn, eine SMS oder ein Spruch vom Anrufbeantworter. Die Kapitel sind maximal 10 Seiten lang. Dadurch wird das recht lange Buch, das der Verlag für Jungen ab 10 empfiehlt, gut gegliedert.
Die Sprache ist lebendig, die Fußballschuhe konnte ich riechen. Das Problem, in der gängigen Jugendsprache zu schreiben, die spätestens zwei Jahre später wieder out ist, haben Autorin (und/oder Übersetzerin) gelöst, indem es ältere, neuere und ungewöhnliche Aussprüche gibt. Das Buch ist spannend und war auch für mich als Erwachsene nicht langweilig zu lesen.
Ein Buch, das Jungs zum Lesen verführen könnte. Von der Länge her halte ich die Verlagsempfehlung ab 10 Jahren für richtig, inhaltlich hätten auch schon jüngere Jungs Spaß daran.

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Diese Rezension wurde verfasst von est; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 02.05.2016

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