Die Verbannten

Autor*in
Horton, Ben
ISBN
978-3-570-30691-8
Übersetzer*in
Ohlsen, Tanja
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
220
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Während eines Schulausfluges ins heimische Atomkraftwerk werden durch eine Explosion zahlreiche Jugendliche getötet. Cameron Reilly, eines der Opfer, erwacht nach dem Unfall in den Händen des bösen Dr. Frys. Ein unheimliches Mädchen rettet ihn und offenbart ihm, dass es kein Zurück in sein altes Leben mehr gibt. Denn Cameron wurde im Rahmen eines illegalen Forschungsprojektes von dem irren Doktor aus den Leichenteilen seiner toten Freunde neu erschaffen, gilt aber offiziell als tot.

Beurteilungstext

Der Autor Ben Horton erfindet die Figur eines High-School-Jungen, der für die Rettung seiner Heimatstadt kämpft. Das Problem dabei: Er wurde nach einem Reaktorunglück vom bösen Dr. Fry zu einem Monster zusammengeflickt und muss nun mit einer ebenfalls mutierten Gruppe von Kindern aus dem Untergrund agieren.
Die zwanzig Kapitel des Taschenbuches bilden Camerons Weg vom "normalen" High-School-Jungen zum Führer der Monster Republic ab, der zahlreiche Kämpfe gegen andere missglückte Versuchsobjekte des verrückten Wissenschaftlers austragen muss.
Das typische Hollywood-Erzählmuster " Held kämpft gegen Bösewicht und rettet die Welt" verleiht dem Roman sicherlich eine gewisse Spannung, jedoch vermittelt es auch die zentrale Botschaft, dass mit Gewalt alle Probleme zu lösen sind.
Leider muss man sagen, dass Ben Horton aus einem sehr aktuellen und wichtigen Stoff einen eher verunglückten Science Fiction "gezimmert" hat, der jeglichen Bezug zur Realität vermissen lässt. Anstatt über die Gefahren der Kernenergie etc. zu berichten, steht im Mittelpunkt "ein bekloppter Professor, der für die Regierung arbeitet und ein Atomkraftwerk in die Luft jagt, damit er eine Mutantenarmee aufstellen kann".
Es ist verständlich, dass sich Pädagogen bei einer solchen Story die Nackenhaare aufstellen. Denn die Informationen, die den jungen Lesern zum Gegenstand übermittelt werden, sind - vorsichtig ausgedrückt - mehr als unzureichend. Zudem steht das politisch-gesellschaftliche Bild, das vermittelt wird, in keinerlei Zusammenhang zur Wirklichkeit, sodass auch ein kritisch-reflektiertes Denken der Jugendlichen beispielsweise zur gegenwärtigen Atomkraft-Debatte nicht angeregt wird. "Die Verbannten" ist kein gelungener Roman, spricht aber möglicherweise aufgrund seiner actiongeladenen Handlung die Interessen manch junger Leser an.

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Diese Rezension wurde verfasst von SoWi.
Veröffentlicht am 01.01.2010