Die Umweltkonferenz der Tiere
- Autor*in
- van Saan, Anita
- ISBN
- 978-3-551-25315-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Tust, Dorothea
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- BilderbuchSachliteraturBuch (gebunden)
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2019
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Alle Tiere der Welt finden sich auf einer Konferenz zusammen, um über die Gefahr des Menschen auf die Umwelt aufmerksam zu machen. Nur die Kinder verheißen noch Hoffnung.
Beurteilungstext
In Anlehnung an den Erfolgsroman „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner versammeln sich die Tiere in diesem Sachbilderbuch, um die Umweltsünden der Menschen anzuklagen und zu überlegen, wie man der Natur noch helfen kann. Auf einem Podium in einer Halle erhalten – auch mit Videozuschalte aus dem Meer – verschiedene Sprecher*innen das Wort und schildern die menschenverursachten Umweltprobleme aus ihrer Perspektive. Neben dem gereimten Erzähltext, der die Anliegen von Eisbär, Biene, Wal, Panda und Co darstellt, zeigt eine PowerPoint-Präsentation mit kurzen Texten und Fotos zugehörige Sachinformationen. Dabei werden Themen wie Schadstoffbelastung durch Düngen, Wasser- und Forstwirtschaft, die Abholzung der Regenwälder, die Verschmutzung und Überfischung der Meere sowie die Ursachen und Folgen des Klimawandels angesprochen. Grundlegend für den Protest der Tiere sind die Zerstörung der Lebensräume und das daraus resultierende Artensterben.
Die Menschen werden dabei als unausstehliche Zerstörer*innen angeklagt. Am Ende steht als metafiktionales Spiel der Entschluss der Tiere, sich durch das Schreiben eben dieses Kinderbuches mit den Kindern zu verbünden. Sie sollen informiert werden und den Eltern ihre Meinung sagen. Durch die Darstellung der Kinder als Hoffnungsträger entsteht die Gefahr einer Überwältigung in Anbetracht der sehr komplexen herausfordernden Probleme, die wie hier gezeigt den Klimawandel bedingen. Zumal die Eltern bzw. Pädagog*innen, die dieses Buch kaufen, vermutlich keine Aufklärung mehr durch die Kinder benötigt. Eine gesamtgesellschaftliche Perspektive und die Bedeutung der Politik werden vernachlässigt und lediglich mit diesem Satz angedeutet: „Gesetze sollten uns alle schützen und nicht nur den Mächtigen nützen.“ So werden keine möglichen Lösungen aufgezeigt, die Hoffnung geben könnten. Der humoristische Grundton, der durch die farbenfrohen comichaften Bilder, die anthropomorphen Tiere und ihre teilweise witzigen Zwischenrufe in den Sprachblasen aus dem Publikum und durch die gereimt Sprache entsteht, steht dabei in einem recht fragwürdigen Spannungsverhältnis zur Ersthaftigkeit des Themas. Insgesamt eine gute Idee in seiner Aufmachung, die in der Umsetzung noch mehr Feingefühl verträgt.