Die Stadt der wilden Götter

Autor*in
Allende, Isabell
ISBN
978-3-518-41350-0
Übersetzer*in
Becker, Svenja
Ori. Sprache
Spanisch.
Illustrator*in
Wiesmüller, Dieter
Seitenanzahl
352
Verlag
Suhrkamp
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt
Jahr
2002
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 15-jährige Alex und die 13-jährige Nadia nehmen an einer Expedition in den Amazonas-Dschungel teil. Allein ihrer Einfühlungskraft und Aufmerksamkeit ist es zu danken, dass ein Indianerstamm nicht Opfer von Profitgier und Menschenverachtung wird.

Beurteilungstext

Mit dem Roman “Die Stadt der wilden Götter” richtet die lateinamerikanische Schriftstellerin Isabel Allende ihr erstes Buch an junge LeserInnen. Die von Dieter Wiesmüller gestaltete Einbandillustration weckt zusammen mit dem Titel die Erwartung auf eine abenteuerliche Lektüre, die dann auch zum großen Teil nicht enttäuscht wird.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein Fünfzehnjähriger, der in gefahrvoller Lage seine eigene Stärke entdeckt und ein 13-jähriges Mädchen, das sich geschmeidig und einfühlsam verhält. Beide werden am oberen Orinoko von Indianern entführt. Doch beiden gelingt die “Initiation” , die Aufnahme in die Gemeinschaft der Indianer durch Konzentration und Beherrschung ihrer Angst.
Wer - wie die beiden Protagonisten - die Geduld aufbringt und sich auf das von ihnen selbst so bezeichnete “dämonische Spektakel” einlässt, der erlebt zum Schluss im spannenden Handlungsgeschehen die Aufdeckung eines Skandals, hervorgerufen durch Profitgier und Korruption. Zu bedauern ist, dass in der eigenwillig wirkenden Interpretation des Originaltextes Äußerung fallen, wie “verhohnepipelt”, “vergackeiert”, “staunte Bauklötze” oder: “Die Schwierigkeit mit der Sprache war ein Klacks”, u.ä. Hier wurde versäumt, die kulturelle und ethnologische Spezifik zu beachten und sich sprachlich der Erzähl-Atmosphäre anzupassen. Wenn frei nach de Saint-Exupéry häufig dazu aufgefordet wird, “Mit dem Herzen” zu sehen, zu denken oder auch zuzuhören, dann wirkt das bemüht und aufgesetzt. Jedoch wird trotzdem das Wesentliche und damit das Anliegen der Autorin spürbar, junge LeserInnen für das Unrecht in der Welt zu sensibilisieren.

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Diese Rezension wurde verfasst von wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010