Die sprechenden Steine

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Teaser

Der 11-jährige Ich-Erzähler Kamal wächst in einem Dorf auf der Westbank auf und erlebt die Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis mit den Auswirkungen auf das alltägliche Leben sowie auf Notsituationen. Er hat den Traum vom Frieden noch nicht aufgegeben.

Beurteilungstext

Aus palästinensischer Sicht erfährt der Leser über die Geschichte der Westbank, begleitet Kamal in die Schule, erlebt immer wieder die Eskalation der Gewalt durch überzogene Maßnahmen, überzogene Reaktionen und Empfindlichkeiten. Dazwischen der Alltag mit uns fremden Beerdigungsriten, Einkaufen, Ausgangssperren und Tränengas. Kamals Großmutter hat es besonders schwer, als aus Russland emigrierte Jüdin einen Platz zu finden bei dem tiefen Misstrauen auf beiden Seiten.
Das Buch - bereits 1992 erschienen und auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis - ist leider immer noch aktuell. Es ist natürlich parteiisch. Es lässt den Leser versehen, wie Hass entsteht und wie sinnlos es ist, Konflikte gewaltsam lösen zu wollen. Es gibt Anlass zur Diskussion darüber, warum Menschen unterschiedlichen Glaubens nicht friedlich miteinander leben können. Es ist auch ein Buch, das die Hilflosigkeit zeigt, Enttäuschung in Gewalt umschlagen lässt, aber auch Beispiele für Menschlichkeit über alle Religionen hinweg entstehen lässt.
Ein Nachwort gibt kurze historische Erläuterungen zur Westbank und zur Gründung des Staates Israel. Ein Glossar rundet das Buch ab.