Die Spiegelspringer

Autor*in
Herbst, Mona
ISBN
978-3-414-82630-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
286
Verlag
Boje
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
Ort
Köln
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Zwillinge Galina und Domingo müssen wie jedes Jahr eine Woche bei der ungeliebten Tante Serafina verbringen. Doch diesmal geraten sie in ein unerwartetes Abenteuer, das Unheil nimmt seinen Lauf, als sie im Nachbarhaus die zerbrochenen Spiegel entdecken. Aber die Tante weiß offenbar Bescheid und entpuppt sich als wichtige Helferin beim Kampf um die Geschichten in der Spiegelwelt.

Beurteilungstext

Der Autorin ist ein spannendes, fantasievolles Buch über die Abenteuer der Geschwister in der Spiegelwelt gelungen. Sie spielt mit verschiedenen Elementen aus bekannten Geschichten, die Welt, die sich hinter den Spiegeln auftut, kennt man auch von Lewis Carroll und anderen, sie zitiert aus Märchen, Sagen und anderen Erzählungen wie z.B. dem "Dschungelbuch". Das weckt beim Lesen die Neugier auf weitere Geschichten, nicht jeder junge Leser oder Leserin wird alle Namen und Handlungen kennen. Mona Herbst bezieht hier auch beliebte Märchenfilme ein, es geht ihr um die Geschichten als solche, nicht nur ums Lesen, was es für Kinder sicher einfacher macht, sich in die fantastischen Welten entführen zu lassen. Die Charaktere der handelnden Personen sind glaubhaft dargestellt, man kann sich die verschiedenen Orte nach ihrer Beschreibung gut vorstellen. Der Sprachstil ist etwas anspruchsvoller, für ErstleserInnen noch nicht geeignet. Auch die Gestalt des Teufels, sein Hintergrund aus dem Faust-Drama, ist für jüngere Kinder kaum zu verstehen. Aber das tut der Gesamthandlung keinen Abbruch, vielleicht gelingt es der Autorin so, ein größeres Interesse an Literatur, an literarischen Gestalten zu wecken. Dabei erlaubt sie sich eine kleine Eitelkeit: der Titel eines von ihr verfassten Buches erscheint auch im "Großen Geschichtenbuch", dass angeblich alle wirklich wesentlichen Geschichten enthält. Ein wenig irritierend finde ich auch, dass man die Handlung keinem realen Ort zuordnen kann, es gibt eine Mrs Merlowski, eine Madame Laurent in der Nachbarschaft, die Zeit ist aber eindeutig das jetzige Jahrhundert. Kinder, die Spaß an Fantasie-Erzählungen haben, werden beim Lesen sicher auf ihre Kosten kommen und vielleicht wirklich Lust bekommen, sich auch mit älteren, bekannten oder nicht ganz so bekannten Geschichten zu beschäftigen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 13.11.2023