Die Schwarzen Brüder

Autor*in
Binder, Hannes
ISBN
978-3-7373-6485-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Binder, Hannes
Seitenanzahl
144
Verlag
Gattung
ComicKrimi
Ort
o.A.
Jahr
2014
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahr 1839 wird der 13-jährige Giorgio aus einem armen Dorf im Tessin nach Mailand verkauft, wo er als “Kaminfegerbub” ausgenutzt wird. Giorgio und andere Kaminfegerjungen organisieren sich im Geheimbund der “Schwarzen Brüder”. Einem Teil von ihnen gelingt die Flucht zurück in die Schweiz, wo sie von Dr. Casella unterstützt werden. Jahre später kehrt Giorgio als Lehrer in sein Heimatdorf zurück.
Das Buch ist die Aufarbeitung der Originalerzählung von Lisa Tetzner als Graphic Novel.

Beurteilungstext

Die Grafiken von Hannes Binder sind in Schabkartontechnik hergestellt. Dabei wird eine auf weißen Karton aufgebrachte schwarze Deckschicht abgekratzt, so dass weiße Linien auf schwarzem Grund sichtbar werden. Alle Bilder in diesem Buch enthalten sehr viel Schwarz und wirken entsprechend düster. Die Gesichter der Menschen, so sie erkennbar sind, erscheinen maskenhaft. Sie sind von ernstem oder gar bedrohlichem Gesichtsausdruck. Diese Art der Illustration passt hervorragend zum Lebensumfeld Giorgios, das von bitterer Armut und unmenschlichem Umgang mit dem Jugendlichen geprägt ist. Sie wirkt aber ausgesprochen abschreckend auf potentielle Leser und ist eher etwas für Erwachsene als für Jugendliche.
Entsprechend der Idee der Graphic Novel dominieren im Buch die Illustrationen. Sie werden durch einen Fließtext ergänzt, der teilweise mit weißer Schrift auf schwarzem Grund in die Zeichnungen eingefügt ist, teilweise auch wie gewohnt in schwarzer Schrift außerhalb der Illustrationen platziert ist.
Für die Graphic Novel musste der Text der Originalgeschichte extrem gekürzt werden. Nur kleine Ausschnitte der Handlung werden im Text erzählt. Die Zeichnungen illustrieren entweder diese Textpassagen, oder sie führen die Handlung weiter. Oft werden ganze Handlungsabschnitte übersprungen, was recht irritierend wirkt. Man glaubt zunächst, eine Seite überblättert zu haben. Unerfahrene Leser werden mit diesem “fehlenden” Inhalt nicht zurecht kommen.
“Die Schwarzen Brüder” in der vorliegenden Adaption als Graphic Novel ist weniger Kinder- oder Jugendliteratur als eher eine künstlerisch betonte Arbeit für Erwachsene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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