Die Schule der Armen
- Autor*in
- Jelloun, Ben
- ISBN
- 978-3-87134-445-9
- Übersetzer*in
- Kayser, Christiane
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Case, Charley
- Seitenanzahl
- 94
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In einer afrikanischen Dorfschule bleiben immer mehr Kinder dem Unterricht fern. Der Lehrer findet heraus, dass sie sich in einer Schuhfabrik verdingen. Sein Kampf gegen Kinderarbeit und Unwissenheit beginnt...
Beurteilungstext
Die Handlung ist schnell erzählt: Ein Lehrer in einer westafrikanischen Dorfschule berichtet rückblickend von seiner eigenen Kindheit und Jugend, von seiner Ausbildung in einer größeren Stadt und seiner Rückkehr in sein Heimatdorf - nun als Lehrer der nächsten Generation. Er unterrichtet in den Räumen der alten Moschee und versucht, den ca. 30 Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen und ihnen einen Sinn für Selbständigkeit und Selbstentwicklung zu vermitteln. - Die Schuhfabrik an Rande des Dorfes ist dabei sein schärfster Konkurrent: Dort werden Kinder für den lächerlichen Lohn von 1 $ / Tag als Näher ausgebeutet. Viele seiner Schüler verfallen jedoch zunächst der Verlockung (durchaus unterstützt von ihren Eltern), Geld zu verdienen und etwas zum Unterhalt der Familie beizutragen.
Nach den Erfahrungen, die die Kinder im Lauf des ersten Jahres in der Fabrik machen, kehren viele von ihnen wieder zur Schule zurück und entscheiden sich für den Unterricht und damit für die Aneignung von Wissen; denn blieben sie unwissend, wären sie stets den Mächtigeren unterlegen und müssten mit ständiger Ausbeutung rechnen.
Die Sprache Ben Jellouns ist eindringlich und poetisch. Er will beeinflussen, will verändern, will Verständnis wecken und die Emanzipation der Armen vorantreiben. Mit wenigen kraftvollen Strichen zeichnet er die Situation: Die Lethargie der Männer des Dorfes, die Unerbittlichkeit der klimatischen Verhältnisse, die Brutalität des ausbeuterischen Fabrikbesitzers. Dabei vermeidet er Verallgemeinerungen, Schuldzuweisungen und Larmoyanz.
Stilistisch eingängig. Die Übersetzung ist im ganzen gut. -
Empfohlen für jede Schulbibliothek. Anlass für das Unterrichtsgespräch.