Die Schrift an der Wand

Autor*in
Staalesen, Gunnar
ISBN
978-3-86615-254-0
Übersetzer*in
Hartmann-Butt, Kerstin
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Eberhard Wolf, Julia Wolf
Seitenanzahl
279
Verlag
Süddeutsche Zeitung
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Richter wird in Damenreizwäsche im Hotel der norwegischen Stadt Bergen tot aufgefunden. Später erhält der Privatdetektiv Varg Veum von einer besorgten Mutter den Auftrag, nach ihrer verschwundenen Tochter zu suchen. Dabei taucht er tief ein in die Abgründe der nach außen so rechtschaffenen kleinen Stadt und gerät rasch selbst in Lebensgefahr. Skrupellose Zuhälter nutzen den Erlebnishunger junger Mädchen für ihre schmutzigen Geschäfte aus.

Beurteilungstext

Gunnar Staalesen benutzt eine sehr anschaulich-bildhafte Sprache, die der durchaus unter die Haut gehenden Handlung etwas von ihrer Schwere nimmt. Dies ist zugleich auch der Kontrast des gesamten Romans: Vor der wunderbaren Naturkulisse der norwegischen Fjordlandschaft mit ihrer klaren, frischen Winterluft erscheint der Mief kleinbürgerlicher Vertuschungskunst, die tragischen Schicksale junger Mädchen auf der Suche nach dem „großen“ Leben und die Skrupellosigkeit einiger „ehrenwerter“ Männer besonders abscheulich und dunkel. Und im Zentrum steht der Sex: Ob als Erlebnis- und Konsumhunger junger Mädchen, die auf das große Geld hoffen, als versteckter Hunger nach Liebe und Anerkennung oder einfach als Machtmittel in der Hand der Zuhälter, die vor nichts und niemand zurückschrecken.
Der Privatdetektiv Varg Veum sitzt oft genug zwischen allen Stühlen. Aber durch gute Kontakte zu Informanten aus Presse, Polizei und Behörden und natürlich durch seine eigenen sorgfältigen, obgleich oft mühsamen und unerquicklichen eigenen Recherchen, bringt er allmählich Licht ins Dunkel. Wobei er bald selbst in Lebensgefahr gerät. Doch mit Geschicklichkeit, einem raschen mentalen und körperlichen Reaktionsvermögen und dem berühmten Quäntchen Glück gelingt es ihm am Ende, den Kopf des Bösen zu fassen, obwohl ein bis dahin unbescholtener Bürger der Mörder ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von frisch.
Veröffentlicht am 01.01.2010