Die Ringelmaus und der Waldhindernislauf

Autor*in
Alvarsson, Sophie
ISBN
978-3-7562-6785-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Alvarsson, Sophie
Seitenanzahl
34
Verlag
BoD-Books on Demand
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Norderstedt
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
16,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Ringelmaus nimmt am Waldhindernislauf teil - und das, obwohl sie anders ist - denn anders ist gut!

Beurteilungstext

Dieses Buch erinnert mich an eine bekannte Geschichte, die im Kontext von Inklusion häufig erzählt bzw. gezeigt wurde und wird. Es sind unterschiedlichste Tiere in einer Tierschule zu sehen und die Lehrperson gibt den Auftrag: "Damit es gerecht ist, ist die Aufgabe für alle gleich: Klettert auf den Baum."
Im Buch geht es um ein Fantasiewesen, das an einem Wettbewerb teilnimmt: die Ringelmaus, die Hindernisse überwältigen soll, die ihr niemand zutraut. Neben ihr nehmen zwei Eichhörnchen, zwei Eidechsen und zwei Mäuse teil - warum diese jeweils zu zweit sind, bleibt offfen. Ebenso die Frage: Wo kommt die Ringelmaus her? Alle Tiere lachen sie aus und zeigen mit dem Finger auf sie, der Dachs als Schiedsrichter spricht ihr die Teilnahme ab, da sie ganz anders sei. Dies hinterlässt den Eindruck, dass die Waldtiere sie das erste Mal sehen. Nach einigem Grübeln macht die Ringelmaus doch mit und kommt zum ersten Hindernis: über einen Baum klettern. Die Eichhörnchen machen sich lustig und verspotten sie abermals, doch die Ringelmaus nutzt ihren rot-weiß-gestreiften Schwanz und Rüssel und schwingt sich so von Ast zu Ast. Wie die beiden Mäuse die Kletteraufgabe schaffen, bleibt fraglich - schließlich sind diese auf der nächsten Seite bereits beim zweiten Hindernis angekommen: über Treibsand im Moor springen. Nach dem Spott der Mäuse "Du kannst nicht springen, schau dich doch an! Mit diesen Füßen (...)" läuft die Ringelmaus mit ihren Entenfüßen einfach über den Treibsand hinüber - die Mäuse staunen. Gleiches wiederholt sich beim Balancieren über ein Seil, das die zwei Eidechsen ausgezeichnet können (warum auch immer?!). Sie spotten, die Maus sei "kuglerund und zu dick" - eine Diskrimierung gegen Übergewicht. Doch auch hier hilft ihr der Ringelschwanz und sie schafft es hinüber. Auf der nächsten Doppelseite sieht man zwei Mäuse, die die Ziellinie halten und fragt sich, ob das die Mäuse des Wettkampfes sind - eine Maus ist allerdings hinter der Ringelmaus zu sehen und die Ringelmaus scheint als erste im Ziel zu sein. Dass sie mit ihren Techniken auch noch die Schnellste sein soll, mag man als Leser*in allerdings auch nicht recht glauben. Am Ende freuen sich alle und bejubeln die Ringelmaus, sie beraten sich kurz und sind sich einig: Die Ringelmaus darf bleiben. Trotz der abwertenden Sprüche und des Ausgelachtwerdens, scheint es jetzt aber nichts Tolleres zu geben, als diese Annahme durch die Waldtiere - mir könnten solche Freunde, die mich nur akzeptieren, wenn ich außergewöhnliche Leistungen zeige und halbe Wunder vollbringe, gestohlen bleiben. Die Aussage des Buches ist für mich daher untragbar. Zudem ergeben sich einige Verständfragen, wie bereits einige angedeutet. Leider sind auch die Aquarellillustrationen nicht besonders ästhetisch, das Buch ist sehr kleinformatig und der gereimte Text oft holprig, wenn Sätze umgestellt werden wie "Kannst du mit deinem Schwanz sogar heben die schweren Steine?" - aus meiner Sicht leider nicht empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Naugk; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 22.06.2023