Die Regeln des Schweigens

Autor*in
Schrödl, Tino
ISBN
978-3-7641-7042-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
288  Minuten
Verlag
Gattung
AudioErzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Berlin
Jahr
2015
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Phil findet sich nach den Osterferien an einer neuen Schule wieder: ein Feuer hat seine alte Schule beschädigt, die Polizei ermittelt gegen unbekannt und Phil hat am Tatort etwas gefunden, das auf den/die Täter hinweisen könnte. Doch das ist nicht das einzige Geheimnis, das ihn beschäftigt: Da ist noch die Abwesenheit seines Vaters und sein Verliebtsein in Mona. Als sie ihn in einen Geheimklub einlädt, glaubt er sich am Ziel. Doch was der Klub ihm bietet, sind vielleicht zu viele Geheimnisse…

Beurteilungstext

Der Club, dem Mona und weitere SchulkameradInnen Phils angehören, versteht sich als Geheimklub, der die Geheimnisse anderer anonymisiert sammelt und für zukünftige Generationen aufbewahrt. Um in den Club aufgenommen zu werden, muss auch Phil nicht nur seine eigenen Geheimnisse beitragen, sondern vor allen Dingen auch ein fremdes Geheimnis liefern. So verstrickt sich Phil immer weiter in das komplexe Beziehungsgeflecht der Clubmitglieder und muss nach und nach erfahren, dass es Geheimnisse gibt, die besser geheim bleiben sollten.
Erzählt wird die Geschichte aus Phils Perspektive, wodurch auch der Lesende zumindest theoretisch ebenso unsicher ist, was es mit dem Geheimklub und vor allen Dingen mit dem Brand an seiner Schule auf sich hat. Tatsächlich wirkt Phils eingeschränkte Perspektive, die zumindest sprachlich sehr überzeugend gestaltet ist und Phils innerer Stimme einen sehr sarkastischen Unterton verleiht, der seine inneren Ängste, aber auch seine unterdrückte Wut sprachlich inszeniert, nur bedingt spannungssteigernd. Konterkariert wird diese durch eine durch sehr viele Zufälle und arg günstige Verwicklungen und Entwicklungen geprägte Handlung, die nicht allein das Ende sehr vorhersehbar, sondern auch den Plot wenig überzeugend gestaltet. Problematisch ist die gewählte Perspektive zudem, da dadurch den anderen Figuren in Schrödls Roman wenig Raum gelassen wird, sie somit wenig rund und komplex wirken und vornehmlich bestimmte Funktionen in der Handlung zu erfüllen scheinen, denn dass sie als Individuen auftreten. Auch wenn das Geheimnis- und Geheimniswahrermotiv sich als Verhandlungsort der unterschiedlichen familiären und anderen Probleme, mit welchen sich die Figuren auseinandersetzen müssen, gut eignen könnte, wird durch die mitunter wenig glaubwürdige Handlungsentwicklung und die flache Figurenkonzeption nicht nur die Spannung reduziert, sondern zudem auch der Gesamteindruck des Romans getrübt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von StJ; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.09.2017

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