Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis

Schlagwörter

• Abenteuer
• Außenseiter
• Familie
• Forschen
• Freundschaft
• Spannung

Teaser

Seit ihre Eltern bei einer Tiefsee-Expedition im südlichen Atlantik verschollen sind, leben die drei Geschwister Roberta, Petronella und Pellegrino in einer heruntergekommenen Villa ihrer Großeltern, die als Bestatter arbeiten und einige Geheimnisse verbergen. Allerhand Merkwürdiges geht im Haus vor, sodass die Geschwister Nachforschungen anstellen.

Beurteilungstext

Die fantastische Abenteuergeschichte um die Zwillinge Petronella und Pellegrino sowie ihrer großen Schwester Roberta beginnt in dem kleinen Luftkurort Tildrum. Dort am Meer steht das windschiefe, in die Jahre gekommene Haus namens „Polidorium“ ihrer unkonventionellen Großeltern, die etwas zu verbergen scheinen. Die Geschwister werden dorthin geschickt, weil ihre Eltern bei einer Tiefsee-Expedition im südlichen Atlantik verschollen sind. Die Mauer des alten Gebäudes beherbergen neben dem Bestattungsinstitut einige Geheimnisse. Wände verschwinden und tauchen wieder, die Geister Verstorbener wandeln durch die Villa. Die Geschwister versuchen herauszufinden, was es damit auf sich hat und ob die Absichten der Wesen gut oder böse sind. Sie forschen nach, was das alles mit Hodder Morkel, dem toten Walfänger, zu tun hat, dem das Haus einst gehörte. Ebenso erfahren die Kinder mehr über ihre Eltern.

Aus der Perspektive der drei Geschwister als personale Erzähler wird die Handlung geschildert. Die Älteste ist die 14jährige Roberta, die eines Tages Schriftstellerin werden will und am stärksten gegen die Großeltern und die Situation rebelliert. Die Zwillinge sind 12 Jahre alt. Petronella ist ruhig und schüchtern. Wegen ihres Aussehens ist sie sehr unsicher. Sie empfindet ihre Schneidezähne als zu groß und versucht diese immer zu verbergen. Ihr Bruder Pellegrino begeistert sich für die lateinischen Bezeichnungen von Tieren, insbesondere Meerestiere habe es ihm angetan. Da er Menschen und ihr Verhalten schlecht einschätzen kann, schreibt er sich in Notizheften seine Alltagsbeobachtungen auf. Er besitzt auch ein sehr bemerkenswertes Gedächtnis.
Ein spannendes Abenteuerbuch für Kinder ab 10 Jahren mit Gruselelementen. Überzeugend ist dargestellt, wie jedes der Geschwister versucht, mit dem Unglück und der eigenen Trauer umzugehen. Ebenso reagieren sie unterschiedlich auf die Abneigung der Dorfbewohner, allen voran der Mitschülerin Hedwig. Mutig stellen sie sich den Herausforderungen. An ungeahnter Stelle erfahren sie sogar Freundschaft.

Die Illustrationen von Verena Wugeditsch sind allesamt in Schwarz-Weiß gehalten und lassen viele Details erkennen. Sie setzten die unheimliche Szenerie des Textes gelungen um. Wunderschön sind auch die maritimen Rahmen, die die einzelnen Kapitel zieren. Zudem gibt es kleine Muscheln, die über die Seiten verstreut zu finden sind. Auf dem Vorsatzpapier sind in goldenen Bilderrahmen die Figuren zu sehen, die im Buch vorkommen.

Ein durchweg spannendes Buch mit einzelnen Überraschungsmomenten.