Die Polidoris und der Fluch aus dem Eismeer

Autor*in
Fislage, Anja
ISBN
978-3-649-64430-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wugeditsch, Verena
Seitenanzahl
421
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Münster
Reihe
Roman
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Familienschiff der Polidoris ist ein stattliches, jahrhundertealtes Schiff. Aus schwarzem Ebenholz gebaut, mit einer zweiköpfigen Galionsfigur, wirkt es durchaus furchteinflößend. Petronella und ihre zwei Geschwister begeben sich auf eine abenteuerliche Reise in die Arktis, um ihren Vater, Dr. Oskar, zu finden. Roberta verlässt das Schiff unbemerkt und kehrt zum Polidorium, dem Zuhause der Familie, zurück. Zusammen mit dem Onkel Udolpho, hütet sie das Haus. Dessen selbstgefälliger Sohn Claus befindet sich ebenfalls auf der Polidoria und bleibt zunächst unentdeckt.

Beurteilungstext

Zuerst sei bemerkt, dass es von Vorteil ist, den ersten Band der Familiengeschichte zu lesen. So würden Zusammenhänge und Besonderheiten deutlicher werden. Alle Protagonisten verfügen über besondere Eigenschaften, die i n dieser spannenden Geschichte immer wieder für Überraschungen sorgen. Die Handlungsorte beziehen sich einmal auf das Schiff und auf das Haus der Polidoris. Wir finden in der Entwicklung des Romans immer parallel und zeitgleich die Abläufe am anderen Ort, stehen sie doch für ein später zu erwartendes Ergebnis nebeneinander. Das verleiht dem Hergang Spannung und zeigt immer wieder fantastische Wendungen auf.
Kennt man den ersten Band der Polidoris nun nicht, wirken die familiären Verhältnisse und Umstände stellenweise verwirrend. Die Besonderheiten der Familienmitglieder und Zusammenhänge sind noch nicht klar, da fehlen Vorinformationen. Die Einteilung in Kapiteln garantiert einen Wiedereinstieg nach einer Lesepause. Beeindruckend sind die wörtlich so besonders kreativ dargestellten Wesen, die so schicksalhaft zu ihrer derzeitigen Lebensform und Gestalt gekommen sind. Manche Beschreibungen und Aktionen sind schon relativ gruselig, da können sich jüngere Lesende schon mal ängstigen. In keinem Fall aber überzogen, oder reißerisch. Es tauchen viele fabelhafte Wesen auf, die eine Mischung aus einigen Lebensformen darstellen, als seien sie zusammengefügt worden. Eine Galionsfigur, die ihren Platz verlässt, überaus bedrohlich wirkt und dennoch durch Süßigkeiten friedfertig wird. Das ist schon sehr nett. Die gefährliche Reise der Polidoris ist ein großes und gefährliches Abenteuer, aber die Familie meistert alle Gefahren, handelt klug und unerschrocken.
Mitreißend erzählt, überraschend in den Wendungen, mit viel Humor und emotionaler Botschaft geschrieben, macht dieses Buch großen Spaß. Die schwarz - weiß gestalteten Zeichnungen bestechen durch eine große Ausdruckskraft in ihre Schlichtheit. Der Einband ist aufwändig gestaltet, das aufgeschlagene Buch stellt einführend die Seelengefäße der Verstorbenen dar. Haben diese Toten ihren Seelenfrieden gefunden, sind die ausgefüllten Felder auf der letzten Seite des Buches leer. Nur einige Felder bleiben noch besetzt, denn der dritte Band wird folgen.
Für mich sehr spannend, absolut kreativ, beeindruckend, fantasievoll, mit viel Raum für Witz und Emotionalität, familiärem Zusammenhalt, Toleranz und Nachsicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18.
Veröffentlicht am 06.02.2024