Die Parallelwelt der Lügner

Autor*in
Johnson, Jeffrie
ISBN
978-3-551-58127-3
Übersetzer*in
Hachmeister, Sylke
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
223
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Robins beste Freundin Melissa zieht von Maryland nach Alabama. So verliert Robin ihre beste Freundin genau zu dem Zeitpunkt, zu dem sie und ihre Familie jede Menge Liebesprobleme haben.

Beurteilungstext

In diesem Buch geht es vor allem um das "Eine", nämlich Sex und eine sexy Ausstrahlung. Angefangen bei der geschiedenen Mutter über die inzwischen dritte Frau des Vaters, die nur halb so alt ist wie er, einen Siliconbusen hat und ihm natürlich untreu wird, über den Nachbarssohn, Schauspieler und zweitklassiges Model, der jedes weibliche Wesen in seiner Umgebung als seinen persönlichen Sex-Besitz ansieht, bis hin zu Robin, die ca. 10 kg zu viel wiegt und deshalb nach Aussage ihrer Mutter nie Freunde und schon gar keinen Freund haben wird und die sich nicht nur voyeuristisch betätigt, sind alle davon besessen. Robin macht selbst erste Erfahrungen mit dem schönen Nachbarn, bekommt aber mindestens hinterher Gewissensbisse und hört auf, ihn zu befriedigen. Nur der nette Tri, der in Melissas altes Haus einzieht, will eine Beziehung reifen lassen. Da er "toffee-farben" ist, werden laut dem Text auf dem Umschlag in diesem Buch auch Rassenprobleme angesprochen, doch so wenig und oberflächlich, dass ein deutscher Leser, für den diese Problematik neu ist, nicht besonders ins Nachdenken kommt. Was weiterhin Jugendlichen normalerweise nicht besonders gefällt, wird hier bis ins Extrem getrieben: Kein Problem ist am Ende gelöst. Nur Robin ist ein bisschen erwachsener geworden. Die sehr exzentrischen Briefe, die Melissa an Robin schreibt, mag man als kunstvoll ansehen, man könnte aber auch sagen, dass sie einfach abgedreht wirken. Hier kommt übrigens nach den Themen Ehebruch, Verführung Minderjähriger usw. auch noch das Thema gleichgeschlechtliche Liebe zur Sprache. Gut, man kann sagen, das Buch zeigt, dass Sex ohne Liebe zwar verbreitet, aber nicht unbedingt wünschenswert ist, es beschreibt den Liebesakt gleich mehrmals und gibt jungen Lesern so einen Eindruck von dem, was sie so brennend interessiert, aber muss das in solcher Häufung sein? Sprachlich ist das Buch in Ordnung, also gut übersetzt.

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Diese Rezension wurde verfasst von UH.
Veröffentlicht am 01.01.2010