Die Nordischen Sagen

Autor*in
Neuschaefer, Katharina
ISBN
978-3-423-62533-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wiesmüller, Dieter
Seitenanzahl
304
Verlag
dtv
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In drei großen Abschnitten mit je drei bis zehn Kapiteln wird von der “Erschaffung der Welten” über “Die goldene Zeit” bis “Zum Untergang der Welten” von unabwendbarem Schicksal, das seinen Lauf bis hin zum Neubeginn nimmt, erzählt. Die Nordischen Sagen befassen sich mit der Entstehung des Daseins mit einer ganz eigenen Mythologie. Götter, Trolle, Riesen und Wesen des Nordens werden zu spannenden Figuren eines spannenden Geschehens.

Beurteilungstext

Bedrohlich dramatisch hören sich die ersten Sätze dieses Buches an... Über der Überschrift jedes Kapitels schwebt die Midgardschlange, die sich in den Schwanz beisst.
So wie das Buch beginnt so phantastisch, geheimnis- und kraftvoll geht es weiter - der Urriese, ein unerschütterlicher Koloss, verschläft wichtige Veränderungen um ihn herum, lässt nebenbei Mann und Frau und einen hässlichen Riesen aus sich entstehen. Er ist Urahn aller Lebewesen und des Individuen reichen Riesengeschlechts.. Wir erleben die Schöpfungsgeschichte auf Nordisch, und das liest sich faszinierend. Es geht laut, streitsüchtig zu bis mit der Geburt der Drillinge Odin, Vili und Ve die Zeit der Götter beginnt. Veränderungen stehen an, weil vor allem Odin “eine große Einsicht in die Zusammenhänge des Lebens....” (S.21) hat. Aus dem getöteten Riesen Imir entnimmt er Teile und erschafft so Erde und das Himmelsdach mit vier Zwergen als Trägern, Wolken, Sterne, Pflanzen - und die Zeit. Als es den Göttern auf Dauer zu Dritt zu einsam wird, erschafft Odin das Menschengeschlecht und jede Menge neue Götter. Odin ist der Göttervater - allwissend, fast unangefochten, doch gibt es Riesen und Nornen an entscheidenden Orten, dies es mit ihm aufnehmen. Sie wachen über Dinge, die Odin trotz seines Allwissens nicht weiß. Sehr oft geht es in der “goldenen Zeit” um geistige und gegenständliche Gaben mit Besonderheiten, die die eine oder andere Seite nicht ohne Gegengabe bekommt - es sei denn mit List und Tücke. Wie unter Menschen herrschen bei Göttern Zwietracht, Neid, Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten, Familienbande und Bruderzwist - so erfährt es der Leser wortgewaltig mit Erzählwitz in den Sagen. Die Erzählungen nehmen ihn bis zum Untergang der Welt in Sturm, Feuer und Zerstörung gefangen.
So gewaltig die Götter-, Zwergen- oder Riesenaktionen im Text, so überraschend, fast umwerfend in ihrer Farbigkeit mit auf wenige Details reduzierten Figuren sind die zwölf doppelseitigen Bilder. Sie erschlagen den Betrachter fast mit ihrer darstellerischen Ausdruckskraft - aber - sie treffen für mich verblüffend genau den “Ton” der Sagen. Die Bildinhalte sind zurückgenommen hinter die leicht dunstig verschleierten, wabernden ineinanderfließenden Farbanordnungen. Die Palette der kräftigen Grundtöne Rot, Grün, Blau, Gelb erfährt durch eine starke Nuancierung eine erstaunliche Vielfalt und Abstufung. Faszinierend!
Wer die fremden Namen nicht gleich versteht, kann sie mit Erklärungen im achtseitigen Glossar am Buchende finden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Zer.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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