Die Natur und Du

Schlagwörter

• Basteln/Anleiten
• Forschen
• Natur
• Tiere
• Umweltschutz/Klima
• Zukunft

Teaser

Dieses Natursachbuch voller Fakten, voller Poesie und mit vielen Naturprojekten zum Mitmachen wird dich begeistern. Komm mit auf eine Reise in eine wunderbare Welt, durch den Garten, im Wald und am Bach.

Beurteilungstext

Das großformatige Natursachbuch sticht mit seiner überwiegend grellgrasgrünen Optik ins Auge. Zu den großen Lettern des Titels steht noch die Aufforderung: „Geh hinaus auf Entdeckungsreise“, und damit sind wir angereizt, das zu tun. Beide Künstler sind ausgezeichnete Personen, die ihren Beruf mit Hingabe leben. So dürfen wir uns in dem Buch auf eine besondere Illustrationsweise freuen, gepaart mit prosaischen, wortreichen Texten. Beide Männer stammen aus Nordirland und lieben die Natur. Diese Hingabe spüren wir eindringlich und nachwirkend in Ihrer Arbeit als Autor und Illustrator. Bei dem jungen Dara McAnulty haben wir das Gefühl, er lebt in, mit und für die Natur und deren Schutz ist ihm enorm wichtig. Er stellt sich uns zu Anfang vor und spricht uns persönlich an: „Darf ich dich an die Hand nehmen? Dir den Zauber der Natur zeigen? Komm mit mir auf eine Reise. Lass uns wild umherstreifen. Eine faszinierende Welt erwartet dich. …. Darf ich dich mitnehmen?“. Und gerne wagen wir mit ihm den Streifzug durch die Natur. Das erste Kapitel steht unter dem Titel: “ Dein Fenster zur Welt“. Der Autor lädt uns ein, aus dem Fenster zu schauen, am besten mit einem hingerückten Stuhl. Zusätzlich zu dem eigentlichen Fensterblick verspricht er aber auch, dass er dem Betrachter neue Fenster eröffnen möchte, Fenster zur Welt draußen, damit jede Kleinigkeit, jede Schattierung und Bewegung wahrgenommen werden kann. Und auf der nächsten Doppelseite, die himmelblau grundiert ist, mit ganz wenig Illustration, aber dafür sehr ausschmückendem und poetischem Text, entführt uns Dara in seine Betrachtungsweise gegenüber der faszinierenden Natur. Das wirkt wie eine Traumreise, das ist wie ein dichterischer und facettenreicher Beobachtungsgang. Damit meine ich die faszinierende Sichtweise und seine Beschreibungsart, z. Bsp. für die kleine Amsel: „Es federt vorwärts, trippelt, ein Vogel so schwarz wie die Nacht. Orangefarbener Schnabel, gelbliches Licht. Glänzende seidige Federn, flink flatternde Flügel. Plötzlich, lautlos, sticht er in die weiche Erde. Pickt ein zappelndes Etwas heraus, dann Rückflug ins Blattwerk.“. Noch keine Bezeichnung dafür, um was für ein Tier es sich handelt, und wir sehen bisher auch nur eine Feder, einen Regenwurm (das zappelnde Etwas). Noch liegen der Schwerpunkt auf der eigentlichen Betrachtungsweise und der eigenen Vorstellungskraft; das Ausmaß dessen, was man tatsächlich alles sehen kann, wenn man die Augen bewusst und langzeitig dafür öffnet. Es handelt sich damit auch um eine Sensibilisierung unserer bewussten Wahrnehmung und Beobachtungsgabe. Dazu werden noch andere Tiere in ihrem Tun poetisch beschrieben, wieder ohne Titulierung ihrer Art. Das ist in diesem Kontext noch nicht erheblich; Schwerpunkt ist erst einmal die Beobachtung: „Was sehe ich? Was tut das Tier?“. Auf den folgenden Seiten erleben wir dann aber sehr einprägsame Illustrationen und dazu auch sehr gut verständliche Beschreibungen der Vögel. Es wird von dem Naturliebhaber Dara auch auf bestimmte Vorlieben und Eigenheiten der Federtiere hingewiesen, z.Bsp. fürs Futter, Verhaltensweisen, Gesang, Alter… Die Illustrationen dazu sind detailliert und sehr ansehnlich. Mich fasziniert die Illustrationsweise des Künstlers. Er schafft es durchweg, uns Betrachtern ein Erstaunen zu entlocken. Liebenswerte Details lassen sich immer wieder entdecken. Er setzt gekonnt Licht- und Schatten in seinen Bildern mit ein. Ich, als Beobachter, der mit auf Entdeckungsreise geht, fühle mich auch als anwesende Person, auch in künstlerischer Ansicht. Herr Barry Falls hat das beobachtende Kind auf seinen Streifzügen nämlich Silhouettenartig, schwarz-grau bzw. gesichtslos, schemenhaft in die Bilder eingefügt. Damit gelingt es, sich selbst dabei zu fühlen. Und alles, was ich sehen und in mir aufnehmen konnte, wird mit seiner künstlerischen Vorgehensweise zum Buchende in dem Bild: „Kind der Natur“ sehr eindrucksvoll abgebildet. Ich liebe seine Pinselführung und Modern Art, mit der er uns die Naturbeschreibungen seines jungen Autorkollegen inszeniert. In diesem Sachbuch bekommen wir auch die Möglichkeit, anhand sehr guter Beschreibung und fotografischer Abbildungen beispielsweise einen Futterspender für die Vögel oder ein Terrarium, aber auch einen Wanderstab nachzubauen. Nach 58 inhaltsvollen und sehr aussagekräftigen Beschreibungen mit lobenswerten Illustrationen dürfen wir mit Stolz behaupten, der Natur sehr nahe gekommen zu sein, uns ihr viel verbundener zu fühlen. Dem Vorbild Daras wollen wir gerne folgen und behutsam mit der Natur umgehen, sie achten und behüten. Es ist uns eindringlich aufgeleuchtet, wie kostbar jedes noch so kleine Geschöpf ist, egal ob tierischer oder pflanzlicher Art. Dieser Schatz ist unbezahlbar und die Bewunderung, Achtung und Liebe zur Natur erfüllen uns unsagbar. Mit den abschließenden Worten im Buch und der Aufforderung von Dara an uns Leser möchte auch Sie dazu ermutigen, ein Naturkind zu werden. Wir können nicht ohne die Natur leben und die Natur nicht ohne unser Dasein und Schutz. So schreibt Dara McAnulty:“ Hab Spaß und genieße deine Entdeckungen und das Gefühl des Verbunden seins mit einem uralten Teil deiner selbst, den du mit allen Menschen auf der Erde gemeinsam hast. Du bist Natur. Du bist ein sehr wichtiger Teil von etwas, das absolut großartig ist. Ziehe in die Welt hinaus und mache sie zu einem besseren Ort. Ich glaube an dich.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns viel Verbundenheit mit der Natur. Sehr gerne empfehle ich dieses Natursachbuch weiter. Sehr lobenswert.