Die Nacht so groß wie wir
- Autor*in
- Jäger, Sarah
- ISBN
- 978-3-499-00574-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 192
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Es ist der Abend der Abiturzeugnisse und fünf Freund nehmen Abschied von dem vergangenen Lebensabschnitt. Da gilt es manchen Kampf zu kämpfen und nicht alle bleiben Herr der Situation.
Beurteilungstext
Sie sind zusammengewachsen wie Pech und Schwefel: Tolga, Suse, Pavlow, Maja und Bo. Außer Bo gehen sie alle auf die gleiche Schule, sie sind seit Jahren befreundet, teilen allen Kummer und treffen sich regelmäßig in der Penne, einer Kneipe, die schon am Morgen geöffnet hat. Sie feiern und trauern zusammen. Eine Bilderbuchfreundschaft. Doch an dem Abend, als sie die Abiturzeugnisse erhalten, wird klar, dass nun etwas Neues beginnt und das nur beginnen kann, wenn etwas Altes aufhört. „Das ist die Nacht, in der wie sterben müssen. Vom Ungeheuer verschlungen und dann wiedergeboren“, so fasst Pavlow es zusammen. Und so beginnen sie eine Nacht, die viel verändern wird.
Zuerst suchen Sie Pavlows Vater heim, der mit seiner neuen Familie seit Jahren kein Interesse mehr an seinem Sohn hat. Nachdem das Haus verwüstet und das Auto entwendet wurde, geht es weiter. Auf dem Friedhof besuchen sie Suses toten Vater und dann geht es zur Abi-Feier in der Turnhalle. Dort eskaliert der Abend, verdeckte Konflikte brechen auf, Unehrlichkeit, Ratlosigkeit und schlechtes Gewissen lassen die idealisierte Freundschaftsfassade bröckeln – und am Ende der Nacht ist mehr als eine Freundschaft zerbrochen, um neuem Platz zu machen.
Kraftvoll und mitreißend erzählt Sarah Jäger diese besondere Geschichte. Kapitel für Kapitel wechseln die Erzählperspektiven und alle fünf Jugendlichen kommen zu Wort. Dabei werden der Schmerz des Abschieds, die Ungewissheit und die Verletzlichkeit sprichwörtlich greifbar. Die Eskalation ist nicht nur ein Streit, sondern die Jugendlichen fällen Entscheidungen, wer sie in Zukunft sein wollen. Der oberflächlich destruktive Charakter ist gleichzeitig Nährboden eines Beginns, der noch im Ungewissen liegt. Niemand kann sich dem entziehen – auch die Lesenden werden zunehmend Teil der Gruppe. So lässt das Buch niemanden kalt – sehr zu empfehlen!