Die Nacht gehört den Wölfen

Autor*in
Dorn, Wulf
ISBN
978-3-570-16397-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
462
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Warum habe ich überlebt?” Simon saß mit seinen Eltern im Auto, als der Unfall geschah. Sie sind tot, er lebt. Nach einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie kann er zu seiner Tante aufs Land ziehen, doch seine Alpträume machen ihm den Weg in ein normales Leben schwer. Dann wird auch noch die Freundin seines Bruders überfallen und schwer verletzt. Simon kennt den Täter und stellt ihm gemeinsam mit Caro, die er gerade erst kennen gelernt hat, eine Falle...

Beurteilungstext

Nichts ist wie es scheint, und die Auflösung dieses Thrillers kommt spät und wirklich überraschend. Das liegt wohl auch daran, dass wir dem nur scheinbar außenstehenden Erzähler glauben, der den arglosen Lesern eine ziemlich subjektive Sicht der Dinge vermittelt. Ein erzähltechnischer Trick des Autors, den man ihm fast beleidigt übel nehmen könnte...
Simon macht in den Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres eine harte Zeit durch. Die Erwachsenen behandeln ihn mit ziemlicher Unsicherheit, schließlich wurde er erst frisch aus der Psychiatrie entlassen. Dennoch hat seine Tante über seinen Kopf hinweg entschieden, dass er nach den Ferien das örtliche Internat besuchen soll. Sein Bruder Mike hat eine Freundin und wird mit ihr in eine andere Stadt ziehen. Simon fühlt sich im Stich gelassen. Er hing schon immer an seinem gewohnten Alltag, und jetzt ist einfach nichts mehr, wie es war. Immerhin lernt er Caro kennen, die auch im Internat lebt. Sie scheint eine Seelenverwandte zu sein, die ihm hilft, aus seinem Tief heraus zu kommen. Doch die schrecklichen Geschehnisse nehmen kein Ende. Mikes Freundin stirbt beinahe bei einem Überfall, und auch Simon und Caro schweben in größter Gefahr...
Wulf Dorn hat lange in einer psychiatrischen Klinik gelebt, und so liegt ein psychisch kranker Hauptprotagonist nahe. Für die Leser sind solche Charaktere immer anstrengend - so wie ihre realen Vorbilder im wirklichen Leben eben auch. Auch Simon ist kein sympathischer Held, mit dem man begeistert in seine Welt eintaucht. Es ist seelisch belastend, sein Trauma mit ihm durchzustehen, und ganz sicher sind nicht viele jugendliche Leser dazu bereit. Auf der anderen Seite ist eine fiktive Geschichte aber auch eine gute Gelegenheit, die Hemmschwelle gegenüber psychisch Kranken bei den Lesern abzubauen, sie mit manchen Besonderheiten vertraut zu machen. Auf jeden Fall ist der Ausgang der Geschichte ein ungewohnt harter Faustschlag in den Magen der Leser.
“Die Nacht gehört den Wölfen” ist ein spannend erzählter Thriller weitab vom Mainstream.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spra.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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