Die Nacht der Nerze

Schlagwörter

• Arbeitswelt
• Tiere

Teaser

Durch Zufall stoßen Schulkinder auf eine neue Nerzfarm in ihrer Umgebung und werden mit den Problemen der Pelztierzucht konfrontiert. Sie versuchen die katastrophalen Zustände zu bekämpfen, dies gelingt ihnen nach Kontaktaufnahme mit Greenpeace und Unterstützung durch Lehrer und Eltern.

Beurteilungstext

Gleich zu Beginn eine Zusammenfassung: Das ist eine der geschicktesten PR-Aktionen, die jemals einer Umweltschutztruppe einfallen konnte. Früher brauchte es zahlreiche Flugblätter und persönliche Kontakte, um die Anliegen von Greenpeace zu transportieren, heute kaufen die Leser die Flugblätter eben in gehefteter Form im Buchhandel. Doch in diesem Fall gilt: Der Zweck heiligt die Mittel.
Letztlich handelt es sich bei diesem Büchlein also um eine Sammlung von Fakten und Anregungen zum Handeln gegen ein reales Problem, verpackt in eine recht gut entwickelte Rahmenhandlung, die ein flüssiges Erlesen der umfangreichen Sachteile erleichtert. Alles, was an Faktengerüst notwendig ist, findet sich dazu im Anhang noch einmal in geraffter Tabellenform, so dass bei konkreter Handlungsabsicht eine Schnellinformation möglich ist. Inwieweit die Erzählung isoliert als Lesestoff tragfähig wäre, muss sicher mit einem Fragezeichen versehen werden, oft gewinnt eine recht klischeebehaftete Eindimensionalität die Oberhand, Probleme sind vorhersehbar genau wie ihre Lösung. Doch soll so etwas in einem solch speziellen Fall tolerabel sein.
Genauso tolerabel ist die zunächst etwas irritierende Ausstattung des Bändchens, vom grauen Recycling-Papier bis zum nur mittelprächtig lesbaren, aber vermutlich leichter weiterverarbeitbaren Gründruck, zumindest wirkt das Buch sehr umweltfreundlich.
Wer also mit Greenpeace-Aktivitäten wenig am Hut hat bzw. die Arbeitsweise und Anliegen der Gruppe nicht aktiv unterstützen möchte, sollte die Finger von der Serie lassen. Für alle Anderen kann man eine klare Empfehlung zum Kauf und zur Beschäftigung mit der Thematik aussprechen.