Die Mauer ist gefallen - Eine kleine Geschichte der DDR

Autor*in
Fritsche, Susanne
ISBN
978-3-446-20450-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
145  Minuten
Verlag
Hanser
Gattung
Digitale Medien
Ort
München
Jahr
2004
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Susanne Fritsche erzählt in ihrem Buch - teilweise autobiografisch - die Geschichte der DDR von den Anfängen bis zur Wiedervereinigung.

Beurteilungstext

Die Mauer ist gefallen - Kinder und Jugendliche unserer Zeit werden sich an dieses Ereignis nicht mehr bewusst erinnern. Und auch die DDR kennen sie nur aus Erzählungen aus dem Elternhaus, mit sehr unterschiedlichen Kenntnisständen. Deshalb war es Susanne Fritsche ein Anliegen, ein Buch zu schreiben, aus dem sich alle Interessierten über die DDR informieren können. So folgt auf das Vorwort im Buch eine Zeitleiste, auf der die wichtigsten politischen Geschehnisse vom Ausbruch des zweite Weltkriegs bis zur Wiedervereinigung dargestellt sind. Danach stellt das erste Kapitel die Geschehnisse bis 1975 dar. Im zweiten Kapitel schließt sich die Darstellung von Kindheit, Jugend und Bildung in der DDR in autobiografischer Form an. Wirtschaftsform, Arbeitswesen, SED, Ministerium für Staatssicherheit und Grenzsicherung sind die Themen des dritten Kapitels, im vierten werden die Vorgänge im Jahre 1989 von den Volkskammerwahlen bis zum Mauerfall beschrieben, auch hier wieder mit autobiografischen Hintergründen. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Aufarbeitung der DDR- Zeit nach der Wiedervereinigung. Für die Leserzielgruppe im Alter zwischen 12 und 15 Jahren ist das Buch abwechslungsreich und interessant aufgebaut. Die Texte werden ergänzt durch Fotografien, Diagramme, Abbildungen von Alltagsgegenständen, Auszüge aus Schulbüchern, etc. Die im Text verwendeten Schlüsselwörter (fett und blau gedruckt) werden als Fußnote aufgegriffen und erläutert. Durch die vielfältigen Unterteilungen ist das Buch allerdings auch schwierig zu lesen, der Informationsgehalt ist sehr hoch. In den sachlichen Kapiteln werden auf neutrale Art und Weise das System der DDR, das Alltagsleben und die geschichtlichen Hintergründe und Geschehnisse erläutert. Wertungen werden zumeist den Lesern überlassen. Durch die vollständige Darstellung auch der schwierigen Themen wie Staatssicherheit und Grenzsicherung kann sich jeder ein eigenes Bild der Situation machen. In den autobiografischen Kapiteln ist hin und wieder eine persönliche Wertung zu entdecken. Es wird klar, dass die Kindheit in der DDR (die Autorin war zum Zeitpunkt des Mauerfalls zehn Jahre alt) zwar von den Idealen des Systems geprägt ist, den Kindern dieses jedoch nicht bewusst wird. Sie kennen kein anderes Leben. Daher empfinden sie das Alltagsleben in der DDR auch nicht als schlimm. Erst durch die Lektüre der Liedern und Schulbucheinträge bemerkt der Leser, wie stark die Erziehung von den Gedanken des Sozialismus geprägt ist. Dass nach dem Mauerfall diese Schulbücher auf einmal in Müllcontainern landen, zeigt, wie schwierig die Verarbeitung der Geschehnisse vor allem auch für Kinder war. Die Autorin überlässt die Wertung jedoch dem Leser selbst und nimmt sie nicht vorweg. Das Buch ist sehr sachlich, fast schon neutral. Der Informationsgehalt ist sehr hoch, aber aufgrund der vielseitigen Ergänzungen zum Text auch interessant. Im Erscheinungsbild macht das Buch einen “frischen” und keinesfalls geschichtlich “angestaubten” Eindruck. Besonders erwähnenswert finde ich die Zeitleiste zu Beginn des Buchs, sowie die direkte Gegenüberstellung des Grundgesetzes der BRD und der DDR- Verfassung mit den verfolgten Zielen und angestrebten Werten. Im Anhang werden für weiterführende Arbeit zum Thema Museen, Bücher und ein Stichwort- Index geliefert. Ich finde besonders den abwechslungsreichen Aufbau des Buches, sowie die textergänzenden Materialien gut. Leider stimmen bei den farbigen Landkarten (Seite 20/21 und 24) die Farben in der Legende nicht mit denen auf der Karte überein, was diese Darstellungen leider unbrauchbar macht. Trotz der autobiografischen Züge bleibt das Buch weitestgehend sachlich und neutral: die meisten Informationen hat die Autorin sich durch Quellenstudium und Besuch von Museen angeeignet. Durch die vollständige Darstellung und die Zusammenstellung der Informationen kann sich jeder Interessierte selbst ein Bild der Geschehnisse machen: einer verklärten Sicht der Situation und Geschehnisse wird somit entgegengewirkt. Allerdings bezieht die Autorin ihre Beschreibungen auf ihre Kindheit bis zum Alter von 10 Jahren. Die Interessen und Belange im Leben der Jugendlichen, welche die lesende Zielgruppe sind, können somit nicht besonders erfasst werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW-AB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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